772 2. Th. Von der Orthographie.
Das k war in den ehemahligen Schriftarten derschwerste Buchstab für den Schreibenden und ist eszum Theil noch. Uberdieß ist e6 wegen feines krau-sen Kopfes eben nicht der zierlichste und angenehmste.Das empfand man fchon vor mehrern Iahrhunde»ten dunkel, und nahm daher für r'k das an, so-wohl zur Erleichterung der Hand, als des Auges.Und in den neuern Zeiten, wo Geschmack und feineEmpfindung weit höher gestiegen sind, können sichnoch Schreibende finden, welche diefe Unbequemlich-keit nicht fühlen, und das langst verworfene odervielmehr nie aufgenommene kk wieder hervor suchen,um doch auch etwas Neues erfunden zu haben.
Von dem §. 5z. Das pf ist ein durch das p verstärkterpf- Blasilaur, und beyde werden in der Aussprache deut,lich genug gehöret, daher das erstere nicht weggelas-sen werden darf: Pferd, Pfand, Pfahl, klopfen,Schöpfer, V.opf, pfropfen, Pflaume. Hin-gegen wird es überfiüßig und fehlerhaft, wo die guteHochdeutsche Aussprache es nicht erfordert, wie inPacht, Flaumfeder, Finne, welche nicht pfachr,Pflaumfeder, pfinne geschrieben werden dürfen.
«o» dem §. 54. Das pH ist kein eigentlich Deutsche»pH. Schriftzeichen, weil es nur in fremden Wörtern,und manchen nach dem Lateinischen geformten eige-nen Nahmen vorkommt, da es denn wie ein f lau-tet: Rampher, Zütphen, N?efrphalen, Gst-phahlen, Rudolph, Adolph, Philosophie,Phantom. In solchen Wörtern, welche bereitsdas Bürgerrecht erhalten haben, vertauscht man esgerne mit dem f, z. B. Fasan. Wer Fanrafl,Fantasie-, Fafeole oder Faftle, oder noch besser,um den gedehnten Ton der mittlern Sylbe nicht zuverkennen, Fasehle, fstr eingebürgerte Fremdlings
hält,