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aber unser Vertrauen auf die Vorsicht unseres guten Hirten, der da woht wissen wird, wann er die Hilfsauellen dieses Werkes erschließen werde, welches ganz Seiner Barm­herzigkeit überlassen ist. Die erste Sclavin, welche wir sogleich bei unserer Ankunft auf Smyrna loszukaufen das Glück hatten, erhielt in der heiligen Taufe den Namen Euphrasia; ihre Frömmigkeit und ihre guten Eigenschaften haben die fromme Gemah. l!n deS sardinischen ConsulS bewogen, sie an Kindesstatt anzunehmen. Die zweite, Namens Josephina, wurde in unser Klöster zu Tripoli gesendet, als das kostbarste Geschenk, welches wir unsern Schwestern machen konnten. Die dritte, die Neophitin Irene, 10 bis 11 Jahre alt, hat ausgezeichnete natürliche Neigungen zur Sanftmuth und Gelehrigkeit, und Trieb in unserer heil. Religion sich zu unterrichten. Mehrere fromme Personen, aufgemuntert durch die glücklichen Fortschritte dieser theuern Kinder, haben deren vier losgekauft, die sie uns zum Unterricht anvertraut. Drei von ihnen haben bereits die heil. Taufe empfangen, die andere bereitet sich mit dem größten Verlangen dazu vor. Wir hoffen mit GotteS Gnade daS nächste Jahr eine reiche Ernte zu halten. Der Herr Erzbischof hat uns seinen väterlichen Schutz zugesagt und steht uns mit allen geistigen Mitteln bei. Sein Kanzler sitzt alle Freitage für die Gemeinde zur Beicht und unser Almosenier, welcher ein Zögling der Propaganda von Rom ist, hört jeden Donnerstag zwanzig von den Kindern der PenstonSanstalt zur Beicht . Ihrer sind achtzig in zwei Classen, darunter mehrere Griechinnen, Arme­nierinnen, Schismatische und Protestanten, welche wir dem Gebete Eurer Gemeinde empfehlen, auf daß sie durch die Güte unseres Herrn daS Licht erhalten, welches sie in den Schooß der wahren Kirche zurückführt. Der zeitliche Unterhalt unseres Klosters ist auf die göttliche Fürsorge und unsere Arbeit angewiesen. Unser Herr Erzbischof zahlt die Besoldung unseres AlmosenierS; der Verein zur Verbreitung des Glaubens hat uns 600 Francs geschickt, unsere Lotterie hat uns 700 Fr. eingetragen. Der Sultan hat unS bei seinem Besuch auf Smyrna ein Almosen von 100 Fr. gegeben. Ein wohlthätiger Priester hat uns eine Glocke, zwei Stücke Tuch, 10 Handtücher und einen Vorrath von Thee für unsere lieben Engländerinnen geschenkt. Herr Dr. 8. cis I^ills hat uns ein Geschenk gemacht mit einer Kiste guter Bücher, die uns von großem Nutzen sind in diesen ungläubigen Landen. Große Erdbeben, von monatlanger Dauer, haben in diesem Jahre alle Häuser beschädigt, AllcS war in Bestürzung; jeden Tag hatten wir zwei bis drei Stöße. Endlich ließ unser Herr sich erflehen durch die heißen Gebete seiner Diener, kein Unfall hat sich ereignet. Wir haben viel von der Hitze leiden müssen, welche unerträglich war. Unser HauS liegt ganz nahe am Meer; wir haben zwei Hauptgebäude, welche unter sich in Verbindung stehen; in dem einen ist unser Gesellschaftszimmer, das Refectorium, die Küche, das Leinwand­zimmer und nette Zellen für die Klosterfrauen. Das andere ist für die Schulen; wir haben im Ganzen 15 Zimmer und einen kleinen Garten. Wir zahlen 1500 Francs Miethzins, und haben das Glück niemals ausgehen zu müssen, indem wir blvö durch einen großen Garten zu gehen haben, der unserm Hauseigenthümer gehört, um in eine dem Herrn Erzbischofe eigene Capelle zu gelangen; wir konnten bis jetzt noch keine eigene bauen. Wir sind bloß unserer fünf Ordensschwestern, unsere hochgeehrte Mutter, Maria von Jesu, Superiorin, unsere theure Schwester Maria Angelika von Kreuz, Assistentin, Maria von St. Bernard, Engländerin, Maria von St. Francis- cuS v. Sales , Jrländerin, Maria von St. FranciscuS v. Assisi, Italienerin. Indem wir daS Glück haben von ganzer Seele im heiligen Herzen Jesu zu seyn, empfehlen sich den frommen Gebeten Eurer Liebe zc. zc. die Frauen deS Klosters vom guten Hirten in Smyrna. _

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Die christliche Sonntagsfeier.

:>>.':' ?!^'^> m^!>u-t> SZNIKV * Es ist ein erfreuliches Zeichen der Zeit, daß man anfängt, die Nothwendigkeit

der christlichen Sonntagsfeier öffentlich hervorzuheben. Im Octobcr vorigen JahreS

erließen (nach dem Deutschen BolkSblatt vom 22. Oct.) mehrere Geistliche von Lud-