504 eine solche Fülle begeisterter bimmlischer Harfeutöue znm Lob und Preis der jungfräulichen Gottesmutter vereinigt gefunden . Der erste Theil ist mehr allgemeiner Natur , der zweite Theil ist den Festen Mariens gewidmet , der Anhang enthält Marienlieder für alle , welche außerhalb der Kirche stehen . Ein liebliches Bild — die . hl . Jung¬ frau wird von ihrem göttlichen Sohne als Himmels¬ königin gekrönt - ist dem hochelegant ausgestatteten Goldschnittbande als Titelbild einverleibt . Die Einband - decke zeigt die hl . Jungfrau mit dem . Kinde auf Gold¬ grund in Rosenornamcntcn . Das im Verlage der Alphonsus - Buchhandlnng in Münster i . W . er¬ schienene Buch kostet in dieser entzückenden Ausstattung gebd . nur 3 M . 60 Pfg . Edward von Steinle ' s Briefwechsel mit seinen Freunden . Herausgegeben und durch ein Lebens¬ bild eingeleitet von A . M . von Steinle . Frei - burg , Herder , 1897 . gr . 8 ° . 2 Bde . XX , 1056 S . Mit 19 Lichtdrucktaseln . M . 18 : geb . in Leinwd . M . 22 . - i - Seiner Abstammung nach gehört E . v . Steinle dem Süden an ; sein Vater war aus dem Stift Kempten , seine Mutter aus Oberösterrcich ; seine Jugend verlebte er in Wien , er war ursprünglich znm Musiker bestimmt . Als Altmeister der christlichen Kunst gehört Steinle der ganzen gebildeten Welt an . Und jedem , der für Kunst und einen ihrer genialsten und feinfühligsten Jünger sich interessirt , wünschen wir das vorliegende Buch m die Hände ; es wird ihm eine reiche Quelle aktueller Anregung , Be¬ lehrung und Erhebung sein . Aber nicht bloß in diesem Sinn ist diese Publikation aus Pietät - und verständniß - voller Sohneshand nutzbar , sie bildet auch in vielen Dingen einen Qucllcnbeitrag zur zeitgenössischen Ge¬ schichte . indem wir hineingeführt werden in den lebendigen geistigen Austausch des Altmeisters mit jenen , die das Land gleicher Interessen für Knust , Glaube , Kirche und Vaterland ibm näherte . Auch in das fesselnd geschriebene Lebensbild sind Briefe an und von Zeitgenossen und Freunden geschickt verwoben . Die Ausstattung durch den Verleger ist sehr sorgfältig . Von den Kunstbeilagen hat uns der Lichtdruck „ Christus bei Nikodemus ( nach einem Aguarell , 1863 , im Städel ' sch . Institut ) am meisten an¬ gesprochen . Und wenn auch ein Dcsidcrium zu Worte kommen soll , so hätten wir außer dem Personenvcrzeich - niß und dem chronologischen Verzeichnis ; von Steinle ' s Werken auch ein chronologisches Register dieser Briefe gewünscht . Mit einigen Bemerkungen des Herausgebers über die Vertretung der christlichen Kunst in der Gegen¬ wart sind wir nicht einverstanden . Atlas der Himmels künde auf Grundlage der cölest - ischcn Photographie . 62 Karteublätter ( mit 135 Einzeldarstellungen ) und 62 Folio - Bogen Text niit ca . 500 Abbildungen . Mit besonderer Unterstützung hervorragender Astronomen , sowie seitens zahl¬ reicher Sternwarten und optisch - mechanischer Werk¬ stätten . Von A . v . Schweiger - Lerchenfeld . In 30 Lieferungen zum Preise von 1 M . ( N . Hart - lebeu ' s Verlag in Wien . ) Erschienen sind Liefer¬ ungen 1 — 20 . Mit den Lieferungen 17 — 20 , die uns kürzlich zuge¬ kommen sind , haben Text und Karten der bisher er¬ schienenen Lieferungen dieses astronomischen Prachtwerkes eine weitere interessante Bereicherung erfahren . Den Haupt - gegenstand der lichtvollen textlichen Ausführungen bildet diesmal die Fixsternwelt , und zwar an der Hand von Abbildungen , die nach den neuesten photographischen Auf¬ nahmen voir Sternhaufen und Nebelflecken hergestellt wurde » . Besonderes Interesse erregen die Roberts ' schen Photogramme von Spiralnebeln . Bemerkenswert ! ) sind wieder die großen Tafeln , photographische Reproductionen von Mondlandschaften ( die Blätter „ Karpathen " , „ Eu - doxns und Aristoteles " , „ Atlas " . „ Herkules " sind sehr schön und instruktiv ) , eine Partie des Sternbildes der Zwillinge ( Pariser Aufnahme ) , dann die Farbenbilder „ Mondfinsternis ; " und „ Svektraltascl ' . Der große An¬ klang . den diese ausgezeichnete Arbeit nicht nur in weiten . Kreisen , sondern auch unter den Kachaslronomen gefunden hat , fußt in der geschickten Verwerthung der neuesten Forschungsergebnisse und in einer erstaunlichen Fülle von Abbildungen , zu welchen die Sternwarten der ganzen Erde die Originale bereitwilligst zur Verfügung gestellt haben . Jeder Freund der Himmelsknnde wird mit Span¬ nung den ; Erscheinen der folgenden Lieferungen entgegen¬ sehen . A u s Marfa ' s Lugendzeit . . Erzählung von E . M . Hamann . Mit 3 ganzseitigen Tonbildcrn und 10 Text - Illustrationen . 8 " . 142 Seiten , in farbigem Halbleincnband 1 M . 20 Pfg . Verlag von Niffärth in Gladbach . Die deutsche Literatur ist nicht arm an Lesestoff für die Jugend ; Christoph v . Schund , Herchenbach , Ambach , Jsabella Braun , Emmy Giehrl bieten zweckmäßige Lcctüre für die Jugend beiderlei Geschlechts . Dre Specialisirung erstreckt sich aber in neuester Zeit sogar auf die Jugendlectüre , indem sie sich scheidet in solche für Knaben und in solche für Mädchen , und wir halten das für ebenso zweckmäßig , wie die Scheidung der Jugend¬ spiele . Als Lectüre für Knaben sind in neuester Zeit durch Nebersetzungen zugänglich gemacht die hübsche eng¬ lische Novelle „ Der kleine Lord Fauntleroy " von Burnett , deutsch von Emmn Becher , die italienische „ Herz " von de Amicis , deutsch von Wülser , die wunderschönen Schilderungen aus dem amerikanischen Erziehungswesen , welches allerdings von dem in deutschen Pensionaten sehr verschieden ist , „ Tom Plaifair " und „ Percy Winn " von Finn , 8 . 3 . , deutfch von P . Betten . Als Parallele zu dieser für Knaben bestimmten Lectüre gibt Rifsarth m M . - Gladbach eine „ Mädchenbibliothek " heraus , von welcher uns das 5 . Bündchen mit obigem Titel vorliegt . Die Erzählung schildert die Schicksale eines 14 jährigen Mädchens , welches , der Eltern beraubt , in die Familie eines Oheims in Petersburg kommt und dort eine gleich - gesinnte Cousine und zwei hochadelige Freundinnen findet . Christlicher Familiensinn durchweht das Ganze . Ernstes und Heiteres wechselt anmnthig miteinander ab . Einen besonderen Vorzug finden wir darin , daß die Erzählung nicht blos Unterhaltung , sondern auch Belehrung bietet . Petersburg mit seinen schönen Kirchen und dem Kaiser¬ palast , mit dem lustigen Treiben im schncereichen Winter , der Aufenthalt in der Sommerfrische ist so lebendig und anschaulich geschildert , wie das die Verfasserin nur aus eigener Anschauung geschöpft haben kann ; Matuschka , das alte Erbstück der Familie , ist der Typus einer treuen russischen Dienstmagd , welche innig mit der Familie ver¬ wachsen ist — also topographisches und ethnographisches als belehrende Staffage zu der psychologisch gut an¬ gelegten Erzählung . Nebenbei sei bemerkt , daß die Ver¬ fasserin identisch ist mit E . M . Harms , unter welchen ! Namen sie den bereits in 2 . Auflage erschienenen , aller¬ seits sehr günstig beurtheilten „ Abriß der deutschen Literaturgeschichte " ( nach Brugier , Freiburg , Herder ) ver¬ öffentlicht hat . Dr . H . W . „ Katholischer Schulfreund " mit der periodischen Beilage „ Der katholische Jüngling " beschließt mit der uns soeben zukommenden Nr . 12 seinen heurigen , den zweiten Jahrgang . Wenn wir die reiche Fülle überblicken , welche diese eigenartige , streng katholische , pädagogische Monatschrift im jetzt abgeschlossenen Jahrgange 1897 um den ungewöhnlich billigen jährlichen Bezugspreis von nur fl . 1 . 20 ihren Lesern geboten hat , so muß man staunen über die Opferwilligkeit des Vereines zur Heranbildung katholischer Lehrer in Oesterreich , dessen Organ sie ja ist , und wohl auch der zahlreichen — Schriftsteller , die sich in den Dienst einer wahrhaft guten Sache gestellt haben . Freudig zu begrüßen ist es auch , daß wir endlich im „ Katholischen Schulfreund " eine katholische Zeitschrift haben , die ihre Aufsätze mit entsprechenden eigenen Il¬ lustrationen ziert und erläutert . — Die Leitung verspricht , den kommenden Jahrgang zur Ehre des Regierungs - jubiläums des Kaisers besonders schön auszustatten , ein weiterer Grund , den Bezug dieser wackeren Monatschrift allen unseren Lesern angelegentlichst zu empfehlen . X . Lerantw . Redacteur : Ad . Haas in Augsburg . — Druck u . Verlag des Lit . Instituts von Haas L Grabherr in Augsburg , |