man, daß die frer oͤſiſchen Marine durch dieſe Revolutibn der hollaͤndiſchen Marine eigen Zuwachs von 30 Linieuſchiffen er— halte.— Wan rechnet, daß 350 bis 400 eungliſche Kauffahrer in den hollaͤndiſchen Haͤven eingefroren liegen, die ſaͤmtuch den Franzoſen in die Hoͤnde fallen muͤſſen.— Geueral Daendels ſoll der Staͤdt Amſterdam die ſchriftliche Verſicherung gegeben haben, daß es ihr frey ſehe, Aßignaten an unhmen oder nicht. Die beiden aͤltern Soͤhne des hingerichteten Herzogs von Orleauns ſind zu Bremen angelangt.— Im Haag iſt de Verſamm
lugg der Generaſtaaten und die des Staatsraths ausein guder gegaͤngen, folge
ch die Ukion vorlaͤufig qufgeloͤſet. Die fraͤnzoͤſſchen Commiſſa ien logiren dort imn Hotel des Statthalters.
Hanunover, den 9. Feb.
In den hieſigen politiſchen Nachrech— ten wird aus dem Brandenburgiſchen folgendes gemeldet:
Briefe aus Berlin von guter Hand berichten als zuverlaͤſſig, daß die ganze preufſ ſche Armee unter dem Feld marſchall bon Mollendorf die Ordre erbhaͤlt, vom Oberrheiu nach Weſtphalen zu ma— ſchiren, und ſich an die engliſch -hanndver— ſche Armee under dem Geueral, Grafen v.
ſoll noch in dieſem Monat ſo fort ge⸗— ſchehen, und der Konig iſt eutſchloß ſen, mit dem groͤßten Nachdruck gegen die Franzoſen in Holland zu agiren, Man rechnet, daß im Maͤrz eine Ar—
mee von 120,000. Mann in Weſtpha
len zu ſtehen kommen wird.
Auszug eines Schreibens aus Muͤnſter , vom 7. Febr.
Seit einigen Tagen leben wir hier in her groͤßten Beſorgniß. Das hanndver— ſche Hauptquartier iſt ſeit Mit:wochen hier. Vortgeſtern haben die Oeſterreicher Does— burg verlaſſen, welches ſogleich von den ran oͤſchen Vorpoſten beſetzt worden iſt. die Oeſterreicher haben die Lippe beſetzt; wie lange ſie ſich da halten koͤnnen, iſt
ungewiß, weil es ihnen bald an Lebens
mitt a mangeln wird— So eben koͤmmt die Nachricht, daß die Franzoſen alles, was ſe jenſeits des Rheins in Requiſfition zeſetzt, wieder frey gelaßſen haben; dahingegen ſoll das Coͤllniſche 8 Milionen, Limburg und Juͤlich 15 Millihnen,
ben.
und Achen 2 Millisnen zahlen. Auch Auch heißt es, der Koͤnig ven Preußen haͤtte an verſchiedene Regimenter den Be—ſedl ergehen laſſen, au zubrechen, die Moͤllendorfſfche Armee wuͤrde am Niederrhein zn kommen, und die Oeſterreichiſche ſich kach Maynz ziehen.
Noch immer haben wir keine Poſten aus Holland , und eben ſo wenig aus Englaud, ſo daß wir alſo ſchlechter— diugs nicht wiſſen, was ſeit einem Mo— nat in Eugland vorgefaͤllen iſt. Ein Fall, deſſen ſich die aͤlteſten Perſonen hier nicht erinnern.— Im Haundori— ſchen wird ſtark ausgehoben, aber ei— ne Menge junger Leute fliehen deßwegeun auſſer Landes. Man fuͤrchtet ſehr, der Krieg moͤchte ſich auf den Fruͤh— ling nach Weſtphalen ziehen. Vor— zuͤglich ſcheinen die Frauzoſen ihre Abſicht auf das Churfuͤrſtenthum Hanno— ver gerichtet zu haben.— Die Soͤhne des ehemaligen Herzogs von Orleaus ſind hier augekommen.
Der Koͤnig hat aus Grodno , unter dem 18. Jan. ſowohl an den apoſto— liſchen Nuntius, Litta, Erzbiſchoff von Theben, als an den engliſchen Miulſter, Herrn Gardiner, nach Warſchau geſchrieben/ um ſich von ihnen, weil es in den gegenwaͤrtigen Umſtaͤnden nicht nach der eingefuͤhrten Gewohnheit habe geſchehen konnen, ſchriftlich zu beurlauben, und hat jedem eine brillantirte Tabatiere mit ſeinem Bildniſſe zum Andenken uͤbermacht. Bey— de haben unter dem 22. Jau. geant— wortet, um dem Koͤnige ihren Dank zu bezeigen.— Die Schulden des Koͤ— nigs belaufen ſich auf ohngefaͤhr 5. Millionen Gulden, daher Se. Maje— ſtaͤt zur Tilgung derſelben, Dero Luſt— ſchloß Laſienki, nebſt verſchiedenen koſtbaren Geraͤthſchaften ꝛc. beſtimmt ha— Zu Grodnuo werden Se Maje— ſtaͤt auf Koſten der rußiſchen Kapſerin auf das praͤchtigſte bedienet, und taͤglich zieht eine anſehuliche Wache im
Schloße auf.