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Paris , den 6. Feb.

Der Zentner Smirniſche Baumwolle gilt jetzt in Fraukreich 1800. Livres, die St. Domingo der Zentner 2100. bis 2600. Liores in Aſſignats. Die Fracht im Innern des Landes iſt aus RMangel an Pferden und Haber fuͤr die ſelben auf einem ungeheuren Preis.

Die hoͤchſte Kaͤlte, die wir hier im ge­

geuwaͤrtigen Winter hatten, war 184 Grade, im gaͤmzen Jahrhundert war ſie auch in den kaͤlteſten Wintern nicht uͤber 13, Grad geſtiegen. In meh­rern Gegenden von Frankreich ſind jetzt auf den Poſtaͤmtern faſt gar keine Pfer­ʒe zu haben. In Lyon ko tet das Pfund Brod 36. und das Pfund Kuhfleiſch 50.

Sols.(20. Sols machen 27. Kreu­zer.) Aus der Veudee lauten die Nach­

chten fortdaurend nicht guͤnſtig. Die

Rohaliſten trauen den Verſprechungen

der Nationalkonvention nicht, und wol

len alſo die Waffen nicht niedetlegen«

Es heißt ſogar, ſie wollen den Grafen

von Ntois aAber England auf naͤchſten

Fruͤhling zu ſich kommen laſſen, um

hn an die Spizze ihrer Heere zu ſtel­

len. Die Nationalkonvention hat vderordnet, daß der Kopf des Priuzen von Tahnont, den vie jalebiniſchen

Schreckensmenſchem zu Laval guilloti­

met, und daun den Kopf in Weinſpi

ritus verwahrt, auf dem Rathhaus da ſelbſt aufgeſtellt hatten, weggenommen und verſcharrt werden ſoll. Es ge hen jetzt eine Menge Franzoſen frey willig zu unſern Armeen um Kriegs­dien de zu nehmen, damit ſie zu Hau⸗ ſe nicht berhungern. Denn bey den.

Ameen heerſcht noch immer wo nicht

Ueberfluß, doch wenigſtens kein Nan­

gel.

Dieß iſt auch die wahre Urſache, wa­rum die franzoſiſhhe Armeen, alles taͤglichen Abgaͤnge uagrachtet, immer ſort volhaͤhltz und h reich ſind. VBiele taͤuſend Fragzoſen nehmen Feywill g Kriegsdlenſte weil ſſe zu Hauſe kbeinen Verdienſt, und kein rod haben. Die Armeen aber muͤſ­ſen immer vorrücken, und waͤre es zuch bloß deßwegen, um Lebeusmit­

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e hn. bekoemmen, weil alle ihnen im

Ruͤcken ſegende Luder ausgemergelt ſind. Hieraus erhdellt die Gefahr, welche Deutſchland droht, wenn den zahlreſchen ſeindachen Armeeh nicht gzlcichfalls zahlreiche und ſtreitbare Heere entgegen geſeßzt werden. Stockholm , den 27. Febr.

In unſerm Reiche werden gegenwaͤr­tig ſehr bedeutende Seu m men von Fleumnden, und beſonders Hollaͤndern, deponirt. Allen Anſtalten nach zu ur thetlen, wird im kuͤnftigen Junius Mo aat eine Zuſammenkunft zwiſchen dem Schwediſchen uud Daͤniſchen Hofe in dem zu haltenden Lager in Schonen Statt finden. Einige, die noch wei ter gehen, behaupten, daß ſolche ſich auf den Durchgang einer rußtſchen Flotte durch den Sund beziehen werde.

Kurzgefaßte Nachrichten,

Bey der am 12. Jan. zu Peters­burg Statt gehabten groſſen Befoͤrde rung wurden der in Pohlen geweſene Herman Brauitzky uud der geweſene Kronfeldzeugmeiſter, Graf Felix Poto­Fh, beyde Haͤupter der targowitzer Confoderation, zu Generals eu Chef, und der Generalmajor, Baron Spreng­porten zum Generallieutenant ernannt.

Am 7. dieß trafen 77. franzoͤſiſche Deſerteurs in einzelnen Parthien, wo­anter ſich auch 2. Officiere befanden,

n Mahnz ein; Letztere verlangten

gleich nach ihrer Anku nf t mit dem Gouberneur zu ſprechen, welches auch bewilligt wurde. Am 8. wurden ſie auf ihr Verlangen, nebſt andern, zum. Condeiſchen Korps abgefuͤhrt.

Nach einer aus dem kayſerl. und Reichs Hanptquartier zu Heidelberg n Maynz eingetroffnen Erdre, ſoll ei­e Aſte von den bey einem jeden Re­zimente befindlichen Cadetten, nebſt Anzeige ihrer Auffuͤhrung ihrer Faͤhig­keiten auch Beſtimmung, ob ße eini­ge geometriſche Kenntuiſſe haben, ins Hauůptquartier nach Heidelberg abge­ſchickt werden. Man vermuthet, daß einige der Geſchickteſten, bey der Er richtung eines Telegraphen gebraucht werden ſollen.