Vorstehende Ziffern zeigen die drei germanischenNationen als die wirtschaftlichen Vormächte der Welt.Frankreich — die vierte dieser Mächte — ist durch weitenAbstand von ihnen getrennt.
In der Baumwollindustrie, der Schiffahrt und demSchiffsbau behauptet Großbritannien noch heute seineüberragende Stellung. Noch ist London — zwar nicht mehrunangefochten — der leitende Bank- und Börsenplatz derWelt. Noch besitzt Großbritannien mehr als die Hälfteallen Schiffsraums und nennt mehr große Reedereien seineigen, als alle andern Nationen zusammengenommen. Nochbaut Großbritannien die Mehrzahl aller Schiffe, die denOzean befahren; immerhin sank sein Anteil am Welt-schiffsbau 1892 bis 1907 von 83,1 auf 57,9->/o. (Vergl.Tab. 18—21.) Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhundertshat die Baumwollindustrie, an welcher der britischeKapitalismus und Freihandel dereinst in die Höhe rankte,einen neuen Aufschwung genommen, der ihre Überlegenheitfür Jahrzehnte festlegt. Von 1903 zu 1907 vermehrtesich die Zahl der Baumwollspindeln um 17Vs°/o, die derBaumwollwebstühle um 12»/o. Wie in den goldenen TagenUre's zahlten die englischen Baumwollspinnereien imJahre 1907 eine Durchschnittsdividende von 15"/8°/»-(Vergl. Tab. 9-11.)
Frankreichs wirtschaftliche Weltstellung beruht aufaltererbtem Kapital, das durch nüchterne Lebensgewohn-heiten und Geburtenbeschränkung noch heute vermehrtwird. Ein Rentnerstaat, agrarischer Selbstversorgung zu-neigend, übt Frankreich als Geldmarkt und als Landniedrigster Diskontsätze einen weitreichenden internatio-nalen Einfluß.
Die Vereinigten Staaten haben auf Grund un-geheurer Fläche, riesiger Rohstofferzeugung und fast doppeltso starker Bevölkerung das britische Mutterland endgültigüberholt; sie sind heute die erste Wirtschaftsmacht derWelt, u. a. auch die größten Erzeuger von Edelmetall(Gold-s-Silber), von Baumwolle und Erdöl . Slber ihre