1893
betrug
1906
in
nach Großbritannien . 767 14 537
„ den Vereinigten Staaten . . 2225 25 639
„ China.— 31273
„ Japan.— 10 634
Derartige Ziffern sind nichts als Einzelbelege dereinen für uns über alles wichtigen Tatsache: Deutschland wächst mehr und mehr in die Stellung hinein, die Groß-britannien um die Mitte des neunzehnten Jahrhundertsfür sich ausschließlich in Anspruch nahm.
Vor unseren Augen, den meisten Mitlebenden unfaß-bar, vollzieht sich eine märchenhafte Verwandlung. Denkenwir daran, wie Deutschland im achtzehnten Jahrhundertder Luxuseinfuhr der Höfe keine Ausfuhr entgegen zusetzen hatte. Neben einigen Leinengeweben war Sand derBallast der aus Deutschland ausgehenden Schiffe — Sand,den spöttische Franzosen „Is proäuit ä'^UeiriLZus" nannten.Denken wir an die „Armeleutehaftigkeit" unseres neun-zehnten Jahrhunderts, welches Großtaten in der Dichtung,Musik und Philosophie verrichtete, aber bildnerischerKultur fern war.
Um die Mitte des Jahrhunderts schildert Disraeli inseinem Endymion mitleidig den deutschen Diplomaten, deraus der Metropole der Welt, aus dem Kreise glänzenderDamen und weltbeherrschender Staatsmänner in dieheimische Verbannung zurückkehrt. Sein Land ist dasErzeugnis von Friedenskongressen und künstlichen Proto-kollen. Es „spielt" eine Großmacht. Sein Volk ist arm,nur reich an Wäldern: es gilt erst, ein „Vaterland" ihmzu geben — „mit Blut und Eisen", setzt Disraeli weit-sichtig hinzu.
Und heute? Dem Könige Midas gleich berührtDeutschland unscheinbare Rohstoffe: sie werden unterseiner Hand münzbares Gold. Deutschland — der anGroßbritannien herangipfelnde Industriestaat! UnserenGroßvätern wäre solche Prophezeiung als Wahnwitz
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