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England und Deutschland / von Prof. Dr. v. Schulze-Gaevernitz
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auf chinesischem und japanischem Markte vordringe."Eswürde keiner Macht einfallen, zu verhindern, daß Deutsch-land ein paar hundert Millionen Sterling Strafe zahlenmüßte, daß es alle seine Kolonien verlöre, sein politischesAnsehen und seine Handelsverbindungen einbüßte." In derNational Ksviov", hat der frühere Botschafter Englands inWien auf Österreichs Bundesgenossenschaft hingewiesen:Der Zusammenbrach des seehandelnden Norddeutschlandsei das einzige Mittel, um Habsburgs alte Vorherrschaftin Deutschland wiederherzustellen. In den angesehenstenZeitschriften werden Opfer an Rußland in Asien empfohlen,um Deutschland zu isolieren. Ägypten in der Hand, könneman Konstantinopel an Rußland preisgeben. Man schwärmtfür eine englisch-französisch°-russische Tripelallianz. Alt-angesehene Zeitungen, wie dieMms8"und dievail^Nail",neue und zu diesem Zwecke begründete, wie Mr. GarvinsObsorvsr", machen es sich zur Aufgabe, die öffentliche Mei-nung ihres Landes gegen Deutschland zuerziehen": Wasdas Spanien Philipps II., das Frankreich Ludwigs XIV .und Napoleons, sei heute Deutschland : der Gegner.

Zurückhaltender sind die verantwortlichen Staats-männer. Immerhin sprach ein hoher Admiralitätsbeamter,Herr Lee, von der Vernichtung einer feindlichen Flottenoch vor dem Bekanntwerden der Kriegserklärung. Einhochangesehener Staatsmann wie Lord Cromer bekämpftedie Altersversicherung der Arbeiter: alle verfügbarenMittel seien für nahe Kriegszwecke zusammenzuhalten.Lord Charles Bereford begrüßte bereits den Tag, an demenglische und französische Luftschiffe Seite an Seitekämpfen würden. Wer als Gegner gedacht war, konntenicht zweifelhaft sein.

Solche Stimmen mögen die Gefühle nur eines kleinenBruchteils der britischen Nation zum Ausdruck bringen.Die Gefahr für uns liegt darin, daß sie ein Stück tat-sächlicher Durchführbarkeit enthalten. Darum ihre ver-führerische Werbekraft jenseits des Kanals. Der Brite hatin nahezu zweihundertjährigem Kriege das Szepter der