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England und Deutschland / von Prof. Dr. v. Schulze-Gaevernitz
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gebiete. Unter diesen steht Deutschland allen andern voran.Als Industriestaat ohne nennenswertes eigenes Kolonial-reich ergänzt Deutschland recht eigentlich das größere Bri-tannien. Die Forderungen, welche den britischen Kolonienaus ihrer Rohstoffäusfuhr gegen Deutschland erwachsen,dienen zur Zahlung ihrer Schuldzinsen ail England .

In gesteigertem Maße gilt das gleiche von Britisch-Jndien, welches nicht nur Schuldzinsen, Pensionen,Handels- und Plantagengewinne an England abzuführenhat, sondern auch seit Jahren eine »entschieden passiveHandelsbilanz im Verhältnis zu Großbritannien ausweist.Die Kaufkraft Europas, insbesondere Deutschlands , trägtdas indische Budget und die indische Währung.

Sichern wir also durch starke Rüstung den politischenFrieden und nehmen dem englischen Volke den Anlaß,sich über wirtschaftliche Ungerechtigkeit unsererseits zu be-klagen! Dann dürfte England mit dem wirtschaftlichenund maritimen Aufschwung Neudeutschlands sich früheroder später versöhnen. Dann dürfte auch der alte Satzeines D. Hume und A. Smith wieder zum Durchbruchkommen, daß kapitalkräftige und volkreiche Nationen sichgegenseitig die nützlichsten Nachbarn sind.Freimütig'wageich es zu bekennen," sagt D. Hume ,daß ich nicht nurals Mensch, sondern auch als britischer Untertan den Auf-schwung und die Blüte des Handels in Deutschland ,Spanien, Italien und sogar auch in Frankreich wünsche."Heute würde Hume sagen:in Frankreich, sogar in Deutsch-land". Adam Smith aber setzt hinzu:Eine Nation solltedie Reichtümer ihrer Nachbarn für einen Grund und eineGelegenheit ansehen, selbst Reichtümer zu erwerben. Wenneine Nation sich durch den auswärtigen Handel bereichernwill, so hat sie leichtes Spiel, wofern ihre Nachbarnreiche, betriebsame und handeltreibende Völker sind."üRs veU bsinx ok 6wrman^ oaonot kail to briu^ aävantSA'S8to LiiKlkmä." Deutschland zum Frieden stark!

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