Verdienste der Bürger. Eisenbahnen. Bankwesen. 215

bahnen sollten ihm helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden, mitdenen der Zollverein damals zn kämpfen hatte. Durch den Balleiner Eisenbahn von Minden nach Lippstadt , also derselben Liuie,für die der westfälische Landtag seit 1830 eintrat, hoffte er denPerkehr von Bremen nach dem Westen und Süden Deutschlands durch das preußische Gebiet zu leiten. Aber Motz starb 1830 uudim ganzen blieb die Preußische Verwaltuug dieser größten undwichtigste» Aufgabe der Zeit gegenüber ohne Einsicht und ohneMut. Als der eifrige Mathematiker Egen nach der Rückkehr voneiner 1832 auf Staatskosten unternommenen. Reise nach England und Schottland über die dortigen Eisenbahnen in Berlin Berichterstattete und ausführte, welch wichtige Rolle die Eiseubahueukünftig spielen, welch mächtigen Hebel menschlicher Thätigkeit sie ab-geben würden, fand er in dem Ministeriumweuig Glauben".Und noch 1843 konnte der preußische Fiuanzminister dem Ober-bürgermeister Ziegler von Brandenburg, der sich um die Fort-setzung der Berlin-Potsdamer Bahn nach Magdeburg bemühte, dierhetorische Frage stellen:Aber lieber Ziegler, halten Sie es dennwirklich für einen so großen Borteil für Brandenburg , wenn esan eine Bahn zu liegen kommt?" Wahrlich, man kann es begreifen,wenn Harkort einmal ungeduldig klagte, daß sich diesen wichtigenUnternehmungenoft unberufene, unbeholfene KoufusionSräte" inden Weg stellten.

Ähnliche Erfahrungen machten die Männer, welche sich injenen Jahrzehnten um die Hebung der Schiffahrt bemühten, sowieum Organisation des Bankwesens, das in Deutschland uoch weitzurückgeblieben war. Unter ihnen ist wieder Harkort besonders zunennen, der auf das Beispiel von England und Schottland hinwies,eindrucksvoll schilderte, wie die Baukeugleichwie das Herz dasBlut alle müßigen Geldkräfte schleunigst sammeln und mit be-wunderungswürdiger Schnelligkeit nach allen bedürftigen Punktenwieder verteilen", und genaue Borschläge machte, was in Preußen zur Zeit hierin zu geschehen habe. Namentlich der gesellschaftlicheHochmut, mit dem damals wie heute auch die untersteil Ncitsklasseuauf den Geschäftsmann herabsahen, der ihnen nicht durch groß-artigen Reichtum den Abgrund auszufüllen schien, welcher den Titel-