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Anrüchiges und Allzumenschliches : Einblicke in das Kapital Pfui / Paul Englisch
Entstehung
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hindurch die Klausel, wonach die Mieter verpflichtetwurden, nur den Hausabort zu benützen, dagegen keinenfremden. Diese kuriose Vorschrift verdankt kaufmänni-schen Erwägungen ihre Entstehung: Die Hausbesitzerverkauften nämlich den Inhalt der Latrinen an die Land-wirte als Dung und waren natürlich darauf bedacht,möglichst viel von diesem geschätzten Artikel abliefernzu können.

Ehe wir dieses Kapitel beschließen, sei noch einRückblick auf die Zeiten der Postkutsche und der erstenEisenbahnen getan. Feldhaus teilt nach ihm brieflichzugegangenen Mitteilungen des EisenbahnmuseumsNürnberg folgendes mit (S. 275):Als vor rund 80 Jahren die Postkutsche durch dieEisenbahn abgelöst wurde, entstand die drängendeFrage, wie die Fahrgäste ihre Bedürfnisse verrichtenkönnten; denn man konnte nicht mehr für jeden Fahr-gast an der Waldesecke anhalten. Zunächst baute manin den Gepäckwagen einCabinet" ein. 1860 wird be-richtet, daß dieBenutzung der Cabinets in den Gepäck-wagen vollständig an dem richtigen Gefühle der Passa-giere gescheitert sei". Man empfahl damals bereitsWagen mit Seitengang, damit jeder zu denCabinets"gelangen könne. 1866 kamen in Frankreich die erstenWagen dieser Art mit Aborten an beiden Enden derWagen auf. Die Prüderie der Engländer sträubte sichgegen die Einrichtung fahrender Aborte, und so ver-mißt man diese dort noch im Jahre 1871. In Deutsch-land kamen sie sogar noch etwas später auf.Sprechen wir von den Eisenbahnen, dann müssen wiruns auch fragen, wie es auf den Schiffen war. ImMittelalter hing zu jeder Seite des Hecks ein Korb, inden man hineinstieg. Auf den Galeeren verrichteten die

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