den legten Tagen feiner Ämtstätigkeit als Reidisfdia^=fekretär ift das Gefetj verabfdiiedet worden und damit derSteuerkompromiß perfekt geworden. Helfferich hat fpäterwiederholt darauf hingewiefen, daß die nachträglichen übel=wollenden Kritiken gerade von den Parteien ausgingen,die feiner Steuerpolitik die größten Schwierigkeiten bereiterhatten.
Immerhin hatten diefe Steuern den Erfolg, daß biszum Kriegsende die gefamten Ausgaben des ordentlichenHaushalts gedeckt und darüber hinaus noch ein Uberfchußvon mehr als drei Milliarden Mark erzielt wurde, der zurVerminderung des für die Kriegführung entftandenen Än=leihebedarfs, wenn auch nur zu einem befcheidenen Teil,Verwendung fand. Helfferich bezeichnete es als eine offeneFrage, ob nicht in einem fpäteren Stadium des Krieges,nach dem Herbft 1916, als er nicht mehr das Amt alsStaats fekretär des Reichsfchatjamts bekleidete und alsdie durch Anleihen befchafften Mittel in immer ZeigendemMaße hinter den Kriegsausgaben zurückblieben, ein ftärkeresAnziehen der Steuerfchraube angezeigt gewefen wäre, undob nicht auf diefem Wege eine ffcärkere Auffaugung derfchwebenden Schuld und der damit zufammenhängendenPapiergeldinflation fich hätte erreichen laffen*).
Ein weiteres Eingehen auf die von Helfferich im Kriegeauf dem Gebiete des Geldwefens getroffenen Maßnahmenift hier nicht angängig, weil diefe nicht wie im Friedenallein vom Standpunkte der Währungspolitik, fondern inerfter Linie von dem der Kriegführung aus zu treffenwaren und nach ftaatsfinanziellen, politifchen und fozialenErwägungen geprüft und beurteilt werden mußten. IhreDarftellung wäre auch nur für die ganze Dauer des Kriegesund unter Berückfichtigung des ganzen dabei in Betrachtkommenden Fragenkomplexes von Wert. Das würde aberden Rahmen diefer Arbeit überfchreiten. Es fei hier nurauf die Darfteilung der „Entwicklung des Geldwefens feit
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