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Verschiedene Ansichtenüber die Erfindung.

in der Vorrede zu der Auflage dcö Livius , welche1519 zu Mainz erschien, nennt weder Gutenberg noch Schöffer , sondern rühmt allein Faust alsden Schöpfer der unvergleichlichen Kunst. JakobSpiegel , HieronhmuS Gebwilcr uud Johann Schottzeugen für Straßburg und sprechen ihrem LandS-inannc Johann Mentel oder Mentclin den Ähren-kranz zu.

Zu Anfang dcö siebcuzehnten Jahrhunderts tratbesonders Heinrich Saliiiuth in seinem „ Lomment.in ?i»><'!i'»II>mi cle redn« memvrab. tit III. üb. 2."mit der uamlicheu Ansicht auf, schreibt die Ehredem Faust zu, welcher gegen 1440 ein ABEbuchund einen Donat mit Holztaseln gedruckt haben soll,bis sein Geselle Peter Schöffer metallene Typen goß.Gutenberg war seiner Meinung nach nichts, alsein reicher und gewinnsüchtiger Mann, der einenTheil seiner Capitalien auf Faust's Gewerbe legte.Samuel Palmcr zog hundert Jahre spater in seiner„ k!(!»<?i'!>I lllstoi')' ok^rlutinx, I^omlon 1732. in 4."diese Meinung wieder hervor, halt Gutenberg füreinen Wucherer uud treulosen Verbündeten, dessenName in keinem einzigen Buche den Namen der zweiwahren Erfinder beigcdruckt sei. Polhdor VergiliuSlaßt iu seiner Schrist: „v<z rei'nm iuveMoelbus"einen Deutschen, Namens Peter die Bnchdrucker-tunst ;n Mainz erfinden und durch eiuen andernTentschcn mit Namen Conrad nach Italien ver-breiten. Jaeobns von Bergamo , Verfasser des„ Sa^nli'mentun, Lliroiiicoi-um welches 1483 er-schien, ueuut „Guthinberg" von Straßburg , Faustuud NicolauS Jenson als Mitbewerber um die Ehreder Erfindung, ohne jedoch daS Mindeste über dieVerhaltnisse dieser Manner zu einander anzuführen,noch sich für den Einen oder den Andern zu ent-scheiden.

Die zwei wichtigsten Quellen aus dem süns-zebnten Jahrhunderte sind die Eölner Chronik vomJahre 1499 und Abt Tritheim in seinen „ AnnalendeS Klosters Hirschan", welcher 1462 geborcu wardund 1516 starb. Der Originaltext deS merkwürdigenZeugnisses anS der „<Lronica mm der hilliger Stntvä Cölle" (Eöln bei Joh. Koelhof 1499. Folio),melckeS namentlich die Holländer ihren Ansprüchenzum Gruute legen, lautet Blatt 311wörtlich also:

„Van der boychdruckerkunst. Wanne, war,und durch wen is uondcn dye unyssvrcchlich nutzeAunst boicher zu drucke. Item desc hoichwyrdigeKunst unrß. is vonde» allererst in Duytschlanttzo Klentz am Nyne. Ind dat is der Puytschcrnacion eyn groisse cirlicheit dat sulchc synrischcmynschen syn dae 't zu- vyndrn. Ind dat unsgeschiet by den Iairen uns Acren anno dniMCCCMA' ind van der zyt an bis menschrevc L. wart untersoicht die Kunst und matdair zo gchoirt. Ind in den jniren uus Herrnda ,ncn schrcyff MCCCCB, do was eyn güldenz'air, do began men tzo druKKcn iud was dateyrstc boich dat men druktc die Rubel zo Lotn»,ind wart gedruckt mit cynrc grauer schrifft as isdie schrifft dae men nu Mysseboichrr mit druckt.Item wie wail die Kunst ist oondcn tzo Mentz,als oursj. up die wyse, als da» nu gcmcinlichgebruicht wird, so is doch die eyrste »url'ylduugriouden in Hollmit uyjf den Donaten, die daeselffst uur der tzyt gedrukt sy». Ind vn» ind uyjsden is gonommen dat begynne der oursj: Knnst.Ind is i'ill meiistcrlichcr ind subtilicher vondenda» dieselve manier was, und ne lcngcr nemcrc Künstlicher wurden. Item rynre genant(i?mnrbonus, der schryfft in eynre vnrrede npdat boich (Quintilinnus gcnoempt, undt ouchin anderen mcir boicher, dat eyn Wale uyssFranckrych, genant Tlicolaus Vcnson, haue »Ireeyrst dese meisterliche Kunst nonden, mer datis offenimirlich gelogen. Wnnt sy syn noch imleuen die dat getzuigcn dat men boicher drucktetzo Vencdigc, ecdcr vurs^: Tlicolaus Genson darounme, dair he began schrifft zo snyden undlicrcyde». Kler der eyrste «yndcr der druckeryeis gcwest eyn burger tzo Mentz. ind was gcbo-ren von Straiisburch. iud heisch Jancker Joha»Gndenbnrch. Item von Mentz is die nurß:Knust Komc» nlrc eyrst tzo Cocllcn. Dairnaetzo Strailslnirch, ind dairnac tzo Venedige. datbegynne ind nortganck der oursj : Kunst haitmyr muntlich vertzclt der eirsome man Klcy-ster Ulrich tLcll von Kanauwc, boichdruckcrzo Loellcn noch zcrtzyt anno MCCCC.rCI.rdnrch den die Kunst ourß: is zo Locllen Kamen.