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Geschichte der Buchdruckerkunst in ihrer Entstehung und Ausbildung : Ein Denkmal zur vierten Säcular-Feier der Erfindung der Typographie ; Mit einer reichen Sammlung in Holz und Metall geschnittener Facsimiles der seltensten Holztafeldrucke, Nachbildungen von Typen alter berühmter Officinen und Proben von Kunstdrucken nach den neuesten Erfindungen unserer Zeit / von Dr. Karl Falkenstein, Königl. Sächs. Hofrathe und Oberbibliothekar, ...
Entstehung
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St. Petersburg. Türkei . Constantinopel.

Palästina" von Mesrop David in armenischeWerft übersetzt, ist im Jahre 1830 in der Druckereides Bischofscollegiums im Drucke erschienen.

Nur laugsam verbreitete sich die Typographiein dem eigentlichen Rußland . Die Reihenfolge derOrtschaften, in denen sie Eingang gefunden, ist:Mohilow, Hauptstadt der gleichnamigen Provinzam Dnieper 1617, Kiew in Südrußland, nebstNowgorod-Wcliki, Moskau und Tscheruigow dieälteste Stadt des Reiches 1613, Nomanoff imGouvernement Uaroslaw 1619, das Kloster Ku-teinskoi 1632, welchem Beispiele andere Ordcns-hauser, als Delskoi 1647, Jverskoi undVncuskoi bald nachfolgten, ferner die Städte:Um an im Gouvernement Kiew 1685, Narwa 1701, KaralauSka 1735, Berdiczow 1818,Charkow mit der 1804 gestifteten Universität1820, Nakitschewan, eine von Armeniern be-wohnte Stadt am Don in Südrußland, 1823 undOdessa 1825.

In typographischer, wie in politischer Beziehungnimmt gegenwartig die Residenz

St. Petersburg ,

17 11.

die erste Stelle ein. Mit dem Grunde der neuenStadt wurde von Peter dem Großen auch der Grundzur Typographie gelegt. Er hatte Pressen vonMoskau mitgenommen, um damit die kaiserlichenUtasen zu drucken. Das erste hier erschienene Werk,daS Buch des Mars", trägt das Datum 1713.

Im Jahre 1714 erschienen die ersten Peters-burger Zeitungen. Die Kunst verbreitete sich sehrschnell. Schon 1719 hatte der Senat von Peters-burg eine eigene Officin; fast gleichzeitig (1720)errichteten die Mönche im St. Alexander NewSki-Kloster, 1724 das Admiralitäts-Kollegium, 1727die Akademie der Wissenschaften und 1735 dieSynode der Geistlichen blos zur Bestreitung ihresliterarischen Bedarfs bestimmte Pressen. Doch lie-ferte diese Residenz schon 1730 chinesische Drucke.

Gegenwärtig zählt Petersburg an 30 Osficincn,von denen 17 der Regierung gehören und derenZwecke verfolgen. Nachdem Letztere 1830 die reicheSammlung tübetanischer und chinesischer Bücher uudManuscripte des Barons Schilling von Canstadtangekauft hat, ist die Akademie im Besitze aller ihrsür den literarischen, politischen und commerciellenVerkehr mit den asiatischen Völkern nöthigen Typenund versorgt damit das Kaiserreich. Moskau undKasan haben orientalische Druckereien.

Von den Ostseeprovinzcn wurde die Kunstzuerst in Lieftand und zwar zuRiga 1638 hierwurde schon 1662 das Vaterunser in 40 Sprachengedrucktzu Dorpat 1642, zu Peru au 1693,hierauf in Esthland zu Neval (esthnisch l'alllunas)1632; in Finnland zu Äbo 1642, kurz nach derGründung der Universität, später zu Helsingfors ;in Curland zu Mitau 1774, endlich zu Libauund Bauske eingeführt. Für die Geschichte derrussischen Typographie vergleiche die Werke vonKohl, Bachmeister, Strahl, Storch, Hupel, Bray,Recke , Gretsch, Hendcrson und Bulgarin.

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Türkei .

l^V! Aonstautinopel hat zwar schon im füuf-^zehnten Jahrhunderte einige Bücher inverborgenen Werkstätten durch die rastlose Thätigkeitder Juden entstehen sehen; die Typographie aberblieb seit dem strengen Verbote Sultans Bajazet II.

vom Jahre 1483, welches sein Sohn Selim 1 . imJahre 1515 erneuerte, eine unter Androhung derTodesstrafe verpönte Schwarzkunst. Eine hebräischeGeschichte des Josephus Ben Gorion trägt das Da-tum Constimtinopoli 1490", andere Werke die