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Fima. — Wcstindicn.
Zn San Jago di Guatemala hat seit 1667eine Presse, aber freilich mit mancherlei Unterbre-chungen gearbeitet. Veracrnz aber trat erst 1826in die Reihe der druckenden Städte.
L i m a,
15 86,
auch eln<Iii<I <!<? I»s Ilez-es, die ehemalige Residenzder Vicetönigc von Peru , von Pizarro im Jahre1545 angelegt, verdankt ihr geistiges Fortschreitenund somit auch die Einführung der Buchdrucker-kunst den Jesuiten . Das „ Voc!tl>ulilr!o on len^u-lxeueral <IeI ?eiu LI»ni!l6a <^»!c>wa v en In. le»-;»^es^>a!>ola: en los Kevos 1586." in 8. ist ihr frühe-ster bis jetzt bekannter Druck. Die Vater von derGesellschaft Jesu legten bald darauf auch zn JuliPueblo eine Werkstatt an, wo unter andern des
?!>lle« I^Ulluvico IZei'tvuiu Vocilbulario I^enz;»^^)m!ii!i et«, im^ressu en lü. casa tle Lviii^-iiiuv de^csii» <le luli ?uel>l<> eu I» ^rovincin. <Ie Llnicuito,^>o>- li'i-anclseo clsl L-i»t<> 1612." in 4. gedruckt wor-den ist. Gewiß wurde auch in Qniro schon frühergedruckt, doch laßt sich die Epoche der Einführungnicht mit Bestimmtheit angeben. Seit 1824 erschei-nen hier regelmäßige Zeitungen. PucbladelosAngelos, 1534 von den Spaniern begründet, seit1639. Tlascala, die Hauptstadt der gleichna-migen Provinz in Neuspanien sah schon 1650 des^ndre-is I''eri er lls Vuldecevi'o „ .^mericae 6!sci'!mi,iaet ccttliollcao reli-zitini« -»eiumnas " erscheinen. GUa -jaauil in der peruvianischen Provinz Quito hatteschon 1824 zwei Zeitungen. Trotz der vielen Wir-ren und Kriege, denen Peru seit langer Zeit unter-worsen war, wnrde die Typographie bis auf denheutigen Tag, wenn anch mir sparsam gepflegt.
Anch in dem portugiesische» Südamerika scheintdie Typographie bis auf die neueste Zeit nur imDienste der Regierung gestanden zu haben. Zuwelcher Epoche sie in Rio de Janeiro , der Haupt-stadt von Brasilien , heimisch geworden, ist nichtzu ermitteln; doch findet sich eine portugiesisch-englische Grammatik von Freitag von 1813. Das
„?rojecto <Is Lonstituicäo paro o Imperlo do
liin-u etc." wurde im Jahre 1824 in der „1>po-^i-->l>luk »!Vl.-i»nül" gedruckt.
Buenos Ayres, Hauptstadt der Republik der vereinigten Provinzen von Rio de la Plata ,hat seit 1789 eine Werkstatt und beschäftigt gegen-wartig mehrere Pressen. Eines der wichtigstenhier gedruckten Bücher ist: „Kernes, ensavo <I« I-»lüstorlil civil <Ie ?!»!>xu»v, IZuenos .^vres v larcu-mon 1816." 3 Voll, in Quart.
In Paraguay , wo die Jesuiteu im sechs-zehnten Jahrhunderte einen klug verwalteten hier-archischen Staat bildeten, wnrde am frühesten zuSanta Maria Mayor oder Calendaria ge-druckt. Hier erschien die erste Gnaranigrammatiknebst Wörterbuch. Jetzt hat auch die HauptstadtAssumption ihre eigenen Pressen.
Noch ward die Kunst in folgenden Städten Süd-amerika'S eingeführt. Zu Cordova, im Gebietevon Buenos Ayres, schon im sicbcnzchnten Jahr-hunderte durch die Jesuiten , zn Caruaccas inVenezuela durch den Franzosen Delpcche 1806, zuMontevideo in Buenos Ayres am La Plata -strome, dnrch William Scollay 1807, zu SantaFe de Bogota in Nengranada 1811, zn SantaMartha in der nämlichen Republik 1823, zuPopayan in der gleichnamigen Provinz von Nen-granada 1824, zu Maracaibo iu der ProvinzCaraccas 1824, zu Angostura oder St. Thomasde Guyana am Orinocco 1324, Cumana 1824,Panorma, Handelsstadt und Seehafen auf demJsthmuS von Darien 1824, Bolivar 1825, zuParamaribo in Snrinam 1826, zu Santjago in Chile 1826 und schon 1327 erschienen daselbstnicht weniger als zehn periodische Blatter.
W e st i n d i e n.
Da die Kunst bei ihrer allmaligen Ausbreitungin der neuen Welt von Süden nach Norden ihreRichtung nahm, so berührte sie die drei Hauptinsel-grnppen der großen und kleinen Antillen und derVahamaeilande, oder Westindien, ehe sie in Nord-amerika heimisch ward.
Auf Haiti oder San Domingo , in der frü-hesten Zeit Hispaniola , scheint sie nicht eher als zu An-sänge deS siebenzehnten Jahrhunderts Eingang gesun-den zu haben; doch beschränkte sich ihre Wirksamkeit