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Skutari oder Chrysopolis, die asiatischeVorstadt von Constantinopel, an der Küste vonNatolien, erhielt unter Snltan Selim III. einePresse, deren früheste Erzengnisse von 1793 datirtsind. Schnurrer und Hammer geben Uebersichtenüber die Skutari-Drucke, welche die „Kevue enc)'-clope-Iicme" sür 1321 vervollständigt. Die Revo-lution, welche den Sultan im Jahre 1807 dcSThrones und des Lebens beraubte, machte sowolder Thätigkeit dieser Ofsicin als einer kurz zuvorvon Selim errichteten Papierfabrik ein Ende.
Die neuesten Berichte über die Thätigkeit derasiatischen Typographie findet man in den zu
Ealcutta erscheinenden „^«!ati« Kesenrelw«" (schon1836 über 20 Bände), in dem „5our»nl ok tl>o-isl-ltie soclet)' oi' Leuxnl", in den 1'raiisilctlonsvt tbo liteiar^ Society c>f Uomt)»)-", in dem V0N
MorriS herausgegebenen „ ÄI-uI,-!,-; Mimn! »k Iit«ra-ture sn6 seience", in dem ,,1«M'>,!>> ot t>>e ^s!^t!c:socist^v ok (Zreut Liit-nn iui<I Iiel-inll", in dem ge-genwärtig von Burnouf rcdigirten Pariser „lournitlasi-iti^ue", endlich in den Katalogen von Howelund Stnart, von Panbury, Allen K Comp. undganz besonders in dem jeden Monat erscheinenden„^sliUic ^»iii'iiiil »ii<I m»»tl>>)' realster »k >»ili!.I> undsorvllln Inllia, Lliini» sn<l ^ustralia."
A m e r i k a.
aßt sich aus Mangel an authentischenQuellen auch nicht mit Bestimmtheit dasJahr bezeichnen, in welchem die Buchdruckerkunstauf der Westhemisphäre in der sogenannten neuenWelt Eingang gefunden, so kann man doch kühnbehaupten, daß dies Verdienst den Spaniern ge-bühre, welche in ihren reichen eroberten Provinzendie Presse ungefähr hundert Jahre nach der Erfin-dung daselbst eingeführt, aber weniger sür die Wis-senschaft als für Zwecke des Staates und der Kirchebenutzt haben.
Mexico,
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oder in der Sprache der Azteken „Tenochitlan",die Hauptstadt des 1521 von Hcrnando Cortez er-oberten mächtigen Reiches gleiches Namens, ist derMittelpunkt, von wo auS die Kunst nach Nordenund Süden sich verbreitete. Der früheste Beför-derer derselben war der Vicckönig Antonio de Men-doza, welcher dem Zeugnisse Gonzales' zufolge
den Typographen Gio'.'anni Paolo Lombardo auSBrescia berief, um die „ vrrllnationeL legumcu«:collectwnes ^ro conventu juilillco Alexlcüno " zudrucken. Dies Werk erschien im Jahre 1549 inFolio und kann als das erste in der neuen Weltgedruckte Buch angesehen werden. Darauf folgten„ Ilocti'üül c>u'i!-ti!ln!l en lengiiit I>l!xtecil >>»>' L. 1''er-»-»lilei!" 1550. in Quart und nebst mehreren theolo-gischen Werken auch „^rtos <te I»« len^u-l!, LInap»,^mnie, (1eI<Ia!es, ^ Linnnciltecü nor I^r. <Is L?ene<Ia."Lange Zeit galt des „?ad>-e I^-i^ ^lonso <I<Z I>IoIIi>!ivoo-lt»i!»r!o eil lengua c»ste»!>n!» mexlcanit etc.IZn Alexlco on cas^ <Iv Antonio <Ie 8ui»»s^", 1571in 8. für die erste Ausgabe und doch ist dies nur diezweite, da die Princeps schon 1555 in 4. erschienenwar. Robertson zusolge hatte Mcrico schon seit 1728Zeitungen. Die früheren Drucke von Merico findetman in „Isil!i>I> 1'bom!>s, Iilütor/ vk in^Vmeric?», ^Vorcestei' Klgsüaduisetts 1318. " 8. I'om. I.pgg. 194 und bei „llenr^ Ootton, -l t^pogi-ÄpIiieal<?a?et<-sr, ?. eä. vxkercl 1331." 8. p-»x. 172.
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