Peniisylvanien. — Ueiyamiil Franklin.
333
Providence in Rhode-Island , ihrem Geburtsort,zurückzuziehen.
Watertown , Newburyport und Wor-cester erhielten fast gleichzeitig 1773 und 1774 durchden uncrmüdet thatigen Jsaiah Thomas, der dasPanier der Freiheit überall entfaltete und in derPresse das geeignetste Mittel für die Erreichung seinerZwecke erkannte, das einflußreiche Geschenk, so auchHaverhill 1732, Charleston 1785, Brook-field 1794, August-i 1310, Dedham 1316,Ardover 1818, Plymouth 1325. Die Begrün-dung neuer politischer Blatter wurde hier wie fastallerwärts in den Vercinstaaten die nächste Veran-lassung, wahrend in andern Landern daS Bedürfnißnach geistiger Nahrung zuerst die Zwecke der Religionverfolgte. Thomas verband mit der Druckerei einenso ausgebreiteten Buchhandel, daß er mit seineinFreunde nicht nur zn Worcestcr, sondern auch zuBoston und Baltimore Geschäftshäuser zu errichtensich bewogen fand. Unter seinen zahlreichen Werkenverdienen besonders die mit Knpfern geschmückte„Bibel von 1791" in Folio Erwähnung, auf welcheer bald noch drei Ausgaben in Quart, Octav nndDuodez folgen ließ, das „Massachusetts Magazine"in mehreren Bänden nnd fünf Ausgaben der „ Uni-versal Geography."
Noch blühet diese ehrenwerthe Familie. AuSihr giug der sachkundige Geschichtschreiber der ameri-kanischen Typographie Jsaiah ThomaS hervor. Unterden neuesten Drucken: von Worcester verdient IsaacSturtwant erwähnt zu werden.
Pennsylvanien,
1 6 8 6,
ist die zweite Niederlassung der Briten , wo dieBnchdrnckcrkunst wenige Jahre nachher, als der edleStifter der Kolonie, William Penn , von demdieser 1681 auf religiöse Duldung gegründete Staatseinen Namen erhielt, Aufnahme nnd dauerndePflege gefunden hat. Kaum hatte PH ilad elph ia(d. i. Bruderliebe) das Ansehen einer Stadt erlangt,so errichtete William Vradford eine Presse, welchesich mehr dein Dienste des Glaubens und der Moral,als der Politik und dem Gcwerbfleiße, wie dieö in
den übrigen Staaten Nordamerika'S der Fall war,zn widmen begann. Wegen Disharmonie zwischenihm und den Gemeindevorstehern vertauschte Vrad-ford 1693 seinen Aufenthalt mit New - York . DieDruckerei aber wurde von Reiuier Janseu biö zurVolljährigkeit des jungen Andrew Bradford fort-gesetzt. Samuel Keimer, den wir schon bei Boston erwähnt haben, ist der zweite Typograph Pennsyl-vaniens nnd schon als Dichter, welcher seine Versenicht erst niederschrieb, sondern sogleich in die Formsetzte, bemerkenswerth, wenn er nicht anch alö Brod-herr des nachmals so berühmt gewordene»
mit diesem zugleich alle unsere Aufmerksamkeit inAnspruch nähme. Der Sohn eines armen Seifen-sieders zu Boston am 17. Januar 1706 geborenhatte er, vom Dränge nach Selbststandiglcit ge-trieben, im Jahre 1724 eine Reise nach England unternommen und zwei Jahre lang in den Officinender Typographen Paliner und WattS zn London alsSetzer gearbeitet, war dann in die Heimath zurück-gekehrt und schloß sich nun an Hugh Mcredith, derbei Keimer gelernt, noch eine Zeitlang in der näm-lichen Osfiein gearbeitet und dann von seinem Vatereinen vollständigen Druckapparat auö England zu-gesendet erhalten hatte, mit nm so größerer That-kraft als Gesellschafter an, als er bei seiner geistigenUcberlegcnhcit hoffen konnte, den Genossen zu über-flügeln und als eigener Herr und Director einesGeschäftes dazustehen. Noch während des Vertragsleitete Franklin die Arbeiten und besorgte in derRegel den Satz und Meredith den Drnck. Daserste gemeinschaftlich ausgeführte Werk war eineGeschichte der Quäker. Ehe uoch zwei Jahre ver-gangen waren, sah sich Franklin im Besitze einereigenen Druckerei, mit welcher er nicht nur dieHerausgabe der früher von Keimcr besorgten Zeit-schrift' „llie universal Instl'nctor in all ^.rts ilNilSelences", welche er nmtauftc und „pennsvlvllnl-lLa2<ztts" nannte, sondern anch einen Bnch- undPapicrhaudel, sowie eiue Buchbinderwerkstatt ver-einigte. Wer kennt nicht seinen alljährlich erschie-nenen „?oor Kicliarä's ^IinAnaclc." Im Jahre 1741
druckte er Cicero's „Cato Major oder vom Alter"