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Pcnnsylvanien. — UcnMinn F'ranKlin.
mit vielen Noten in Octav, welches Buch I. Logauin das Englische übertragen hatte. Dies ist die ersteUebersetzuug eines lateinischen Classikers, welcheim britischen Amerika erschienen ist. Nachdem erfünfzehn Jahre für sich allein gewirkt hatte, verbander sich mit David Hall, welchem er 1765 endlichsein DrnckhanS käuflich überließ, um den Geschäftendes Staates im Dienste deS Vaterlandes mit unge-thcilter Wirksamkeit alle seine Kräfte widmen zukönne». Schon 1753 war er zum Generalpostmcisterder Kolonien ernannt worden, 1755 erhielt er alsOberster den Beseht über ein Regiment Miliz,marschirtc nach der Niederlage des Generals Brad-dock mit demselben an die Westgrenze, die der Feindbedrohte und legte eine Festung an; 1757 und 1764ging er als Abgeordneter nach England , bereisete1766 Holland und 1767 Frankreich , nahm dannwahrend des Unabhängigkeitskrieges an den Bera-thnngSgeschastcn Antheil und wurde 1776 von seinerNation als Bevollmächtigter nach Paris gesendet,um bei Ludwig XVI. für die Anerkennung derUnabhängigkeit der dreizehn vereinigten StaatenNordamerika's zu unterhandeln. Als diese endlicherfolgt war, unterzeichnete er nebst Jay und AdamSals Abgeordneter der Vercinstaciten mit David Hart-ley, dem Gesandten von Großbritanien, die Präli-minarien des Friedens. Nach Philadelphia zurück-gekehrt wurde er zum Präsidenten mehrerer Gesell-schaften, selbst des Kongresses von Pennsylvania ernannt uud blieb bis an seinen Tod (17. April1790) für das Wohl der Menschheit ununterbrochenthätig. Ihm verdankt Amerika die Errichtung derersten öffentlichen Bibliothek, die Physik die Erfin-dung deS Blitzableiters uud des elektrischen Drachen,sowie eine geistreiche Erklärung des Nordlichtes.Ans Mirabean'S Antrag legte bei seinem Tode dieNationalversammlung in Frankreich drei Tage langTrauer an. Mit Recht begrüßte d'Alembcrt denErfinder des Blitzableiters und den Befreier Nord-ainerika'ö bei seiner Aufnahme in die französischeAkademie mit dem eben so schönen als wahrenHerameter:
IZrl^uIt coolo knlmen sceptrunnnio tvriunüs.
Er entriß dem Himmel den Blitz, den Tyrannen dasScepter.
Für seinen Grabstein bestimmte er selbst folgendeacht typographische Inschrift:
1?Ils Lod^ okLenjsnnn li'rimllin, Printer(I-ilcs tl>s cover ok an 0I6 boolcIts conteiits worn out^»6 strikt ok its lettering srnl gildinA )
I^ios boro, koo<l kor ^vorms!^et tl>s worlc Itsolk sluvll not do lost,I?or it >vill, ss Iio bolisvod, appear oncs morsIn s no>v^ncl inoro bosutikul eilltion,<üorrecte6 »n6 ->inei"lo<IL)' its ^.utbor.
„Hier liegt der Leib Benjamin Frcmklin's, einesBuchdruckers (gleich dem Deckel eines alten Buches,aus welchem der Inhalt herausgenommen und derseiner Inschrift und Vergoldung beraubt ist), eineSpeise für die Würmer; doch wird daS Werk selbstnicht verloren sein, sondern dermaleinst erscheinenin einer nenen schönen Ausgabe, durchgesehen undverbessert von dem Autor."
Eine kurze Zeit hatte David Harry, ein SchülerKeiiner's, mit Franklin zugleich die Druckkunst inPhiladelphia uicht ohne Erfolg geübt, im Jahre1731 aber mit seinem Lehrherrn die Presse zuBarbados aufgeschlagen. Noch verdienen vonden Druckern dieses Freistaates genannt zu werden:William Bradford , Eukel des ersten Typographengleiches Namens, Jsaiah Warner, George Brintal,Gotthard und Anton Armbruster, James Chattin,Andrew Steuart, William Dunlop, Henry Miller,JamcS Adams, Thomas Bradford, William SellerS,William Goddard, welcher früher zu Providcncegedruckt hatte, Benjamin Towne, John Dunlop ,William's Neffe, Benjamin Mecom, Robert Bell,Joseph Crukshauk, Jsaak Collins, William Evitt,William Hall, James Humphreys, Robert Aitken,Enoch Story, Daniel Humphreys, John DouglaSMacdougall, Samncl Dellap, Melchior Stryncrund Charles Cist. Philadelphia zählt gegenwärtigüber 60 Buchdrucker mit nahe an 200 Pressen.
Von Philadelphia wurde die Typographie durcheinen Deutschen, Namens Christoph Sauer, im