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öuute man dem französischen Schriftsteller !v^ZD Noel Desverges unbedingten Glauben bei-messen, so stände dieser Erdtheil nicht mir in denAnnalen der Typographie, sondern selbst in derWeltgeschichte dnrch den Umstand ausgezeichnet da,daß er mitten im Schooße der Barbarei nnd derUnwissenheit zwei der machtigsten Hebel geistigerCivilisation sich zu eigen machen konnte: dieChristnsreligion und den Büchcrdruck.Jenem Reisenden znsolge hatte Abyssinicn, dasnoch jetzt einen Schatten von Christenthum bewahrt,schon im Jahre 1521, also kaum siebenzig Jahrenach der Erfindung, eine Druckerpresse in Thätig-keit gesehen, welche wahrscheinlich die Portugiesenbei Gelegenheit einer Gesandtschaft an den Beherr-scher jenes Landes dahin cingesührt. Laßt sichgleichwol vermuthen, daß die Jesuiten und andereMissionare in die damaligen Besitzungen der Por-tugiesen an der West - und Ostküste von Afrika undin Habesch zn Verbreitung des Evangeliums Schulenerrichtet nnd kleine Handpressen zum Drucke vonKatechismen und Gebetbüchern angewendet haben,wie dies wahrend des sechszehnten Jahrhuuderts inAsien und Südamerika der »all war, so sind dochalle Nachrichten hierüber zn schwankend nnd unvoll-staudig, als daß die Einführung der Typographiein jener frühen Periode als eine historische That-sache aufgestellt werden könnte.
Acgiiptcn, die uralte Wiege der Wissen-scl'asteu, wurde vor noch uicht lauger Zeit auch dieWiege der Druckkunst sür Asrika. Die französischeArmee unter Bnvnaparte errichtete 17M eine Pressein Kairo , anS welcher hervorging: I. I. Marcel's„C^liiim-nn; !i>°!>t»z" ^ wovon aber nur 20 Bogenfertig wurden) vom Jahre VII der Republik ;Lockmau's „Zabeln", arabisch und französifch(au Kali-o, >I» I'Impi'imln'!« »!ttii»,!»le, /^n VIII);
Dcsgenetteö „Abhandlung über die Pocken" 1800.; !
mehrere auf den Tod Kleber's sich beziehende Schrif-ten nnd die zwei Zeitungen „Ourler <I<- I'IZA^t«llepul?; I« 12 I>'i'ucti(lor »II VI ju«>ju' !NI 20 pi'iill'iiü
IX in 4." und „Oecülls IZx)^tlenus, joui'nslIltvriüiL et d'oecoiionl!!! ^>a>!l.l>ju<; VII-IX. 3 V»II.in 4." Auch in A l crandrie n war damals eineOfficin unter I. I. Marcel's Direclion. Im Jahre1824 druckte hier Alerauder Draghi des britischenConsnls HcnrySalt's beschreibendes Gedicht „ IZgvpt"in 8. Die üid>!»t!><!c.i !>Iurs<Ien!i>niv nennt mehrerein dem befestigten Dorfe D sch izeh gedruckte Schrif-ten mit der Jahrzahl 1800 und 1801, so daß diesämmtlichen von den Franzosen in Aegypten anSgc-führten Drnckgegenstande auf ungefähr 20 Stückanzuschlagen sind.
Der ralhselhastc, aber bei allen Fehlern groß-artige Mehemev Ali, der Schöpfer einer neuenPeriode für Aegypten , hat nebst seinen Planen sürAlleinherrschaft die Bildung seines Volkes zur Auf-gabe seiues Lebens gemacht und im Jahre 1822ans eigene Kosten zn Bnlcck, einer Vorstadt vonKairo , eine hohe Schnle nnd eine damit ver-bundene Bnchdruckerei errichtet. Aus dieser sindWerke aus fast allen Zweigen des menschlichenWissens hervorgegangen, als an Wörterbüchern:der arabisch-türkische Kämüs, das persisch-türkischeBurhäui - Kätii, daö arabisch - persisch - türkischeTohsct des Wehbi und daZ arabisch-türkischeNochbet desselben Verfassers. An grammatikali-schen Werken: die Snmme der arabischen Formen-lehre Dschuiulct - cö - Sarf, die Elfijje des Jbn-Mälik uud eiu arabischer Commcntar dazu, dieAdschrumijje des Sanhadschi nnd die grainma-tikalischc Analyse des Kefräwi dazu, die Ezherijjedes Abu-Hasan-Ali auS Herät, die arabischeSyntar des Jb n - Okail und eine andere von demScheich Chalid, eine türkisch geschriebene arabischeSyntar mit dem Titel: Hiljet en-nähi (der Schmuck