Maschinenpressen.

Seiten druckt und den einfachsten Farbenwalzen-apparat in sich faßt. Wie die erste Maschine we-nigstens hundert Näder hatte, führen hier zehnRåder die ganze Bewegung aus und 800-1000 aufbeiden Seiten gedruckter Bogen waren das Erzeugnißeiner Stunde Arbeit. Der britische Nationalstolzentriß in öffentlichen Blättern dem bescheidenenDeutschen , dem wahren Erfinder König, denKranz des Ruhmes, um ihn zuerst auf Nicholson'sund dann auf Bensley's Haupt zu legen, denen nurdas Verdienst zukommt, sie vervollkommnet undzuerst in Anwendung gebracht zu haben.

Der fremden Eifersucht müde, kehrten Königund Bauer in ihr Vaterland zurück und begründetenim Kloster Oberzell bei Würzburg im Jahre 1825 diegroßartige Maschinenfabrik, die fast alle deutschen Werkstätten mit diesem nie genug zu bewunderndenKunsterzeugnisse versorgt hat, das durch Dampf ge=trieben, von zwei Knaben besorgt, zehn Handpressenersetzt und in einer Stunde 2400 Abdrücke liefert.

König wurde mitten in seiner glorreichen Lauf-bahn im Januar 1833 der typographischen Kunstdurch den Tod entrissen. Sein Freund aber führtdas Geschäft unter der Firma ,, König und Bauer"mit bestem Erfolge fort. Es werden von ihm dreiArten von Druckmaschinen geliefert: vollstån-dige, welche den Bogen auf beiden Seiten druckt,doppelte, die zwar den Bogen nur auf einer Seitedruckt, aber in einer Stunde 2400 Abdrücke liefert, undeinfache, die nur 1400 Abdrücke hervorbringt.

Die Geschichte dieser wichtigen Erfindung nebstBeschreibung und Abbildung der Druckmaschine,durch welche der Buchdruck die größte Umgestaltungerlitten, deren er, als einzelner Zweig der Typo-graphie nur irgend fähig war, enthält Meyer'sJournal 1837, S. 58-63; 103-110. und 1838,S. 133-141; 1839, S. 1-26, das Repository ofArts and Manufactures V, 145-170. Timperley,Dictionary of printers an printing, Lond . 1839. 8.pag. 856 sqq.

Mit einzelnen Abänderungen und theilweisenVerbesserungen liefern Cowper, Donkin, Brightley,Winch , Cooper, Millar, Applegath, Rutt undNapier in Großbritanien, Thonnelier in Frankreich und Dingler in Zweibrücken ähnliche Maschinen.

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Eine Beschreibung nebst Abbildung von W. Rutt'spatentirter Druckmaschine findet man in ,, WilliamSavage , Practical hints on decorative printing,London 1822." 4. pag. 77.

Bald entstand, aller Vorzüge ungeachtet, dasBedürfniß, Buchdruckerschnellpressen zu erlangen,welche zwischen den großen Druckmaschinen und denHandpressen die Mitte halten. Für diesen Zweckhaben 3. B. Opis in St. Petersburg , Helbigund Müller in Wien, Deisler in Cöln undvor allen Selligue in Frankreich Treffliches ge-leistet. Die Schnellpresse des Letzteren ist beschrie-ben und abgebildet im Bulletin de la Sociétéd'encouragement pour l'industrie nationale, 23èmepag. 157 und in Dingler's polytechnischemJournal Bd. 16. S. 8. Bernardo Biarino,Mechanikus aus Nizza, hat 1836 in Mailand aufseine Buchdruckmaschine von ganz neuer Art, ,, LaDucale" genannt, ein Patent für fünf Jahre er-halten.

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année"

In Amerika , wo die mechanische Kunst auf denhöchsten Punkt gesteigert wird, baut man zuverlässigen Nachrichten zufolge Druckmaschinen, welchemit Papiermühlen in Verbindung gebracht werden.Das Papier gelangt unmittelbar aus der Papier-maschine in die Druckerpresse, wird in dieser aufbeiden Seiten zugleich bedruckt und läuft dann zwi-schen den Trockencylinder durch, zwischen dem eszugleich gepreßt und geglättet wird. In wenigenMinuten und gleichsam in einer einzigen Operationwird auf Kleidern, die kurz zuvor getragen undjetzt in Papier umgewandelt worden, ein literari-sches Werk gedruckt, welches sofort dem Buchbindereingehändigt werden kann. Thomas Frenchvon Ithaka im Staate New- York hat an denSpeedwell Works bei Middletown eine ähnlichePatent Druckerpresse gebaut, mit welcher u. 2.Cobb's ,, Juvenile Reader", ein Werk von 216Seiten auf ein Blatt von 70 Fuß Länge gedrucktworden ist.

Noch größeres Erstaunen erregt die von Char-les Babbage , Professor der Mathematik an derUniversität Cambridge , zwischen 1828 und 1833 er-fundene Rechnenmaschine, welche die schwierigstenmathematischen und seemännischen Tafeln selbst

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