Z62 Stcmpclschneidclulnst und Schriftgießerei.
ihm ganz eigenthümlichen Schreibertypc, von derhier eine Probe stehen mag.
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Er ist auch der Erfinder der noch jetzt in Frankreich nnter dem Namen „ Lin-acteres 6e elvilite" bekanntenSchristgattung, welche nach einem beliebten Schul-bnche „I^c^ eivilite N»i'i-!I>Z et Iwimette ^our I'iu-iti'll-
etion 6es enl'ims", daö den Kindern zum Lernen desSchristlesens dienen sollte, genannt worden. Vonihm haben ebenso wie von Garamond mehrereSchriftarten ihren Namen.
Den schönsten Beweis, was die Schristgiesikunst'ver Franzosen im sechzehnten Jahrhunderte zu leistenim Stande war, giebt Godcsroy Tory's jetzt sehrseltenes Werk „(11>!>m^> 1<'Ivuiv, liuizuel est eontennI^!>rt et 8cienee <Ie I» <teue et Vlil^e pro^oi'tlü <Ieslettres nuti^ues et niv^eitioimees seien le eoins etvi«!>-;e iium-uii. ?ar!s, 1528. in4. " Wol die ältestenfranzösischen Schriftmnster!
In der ersten Halste des siebenzehnten Jahr-hunderts erfand der Kalligraph Pierre Moreau inParis eine Schrift, welche die Züge eines Schrcib-meisters anS jener Zeit täuschend nachahmt.
Nach langer Pause hat Fournicr 1730 wiederumeine ncne Bahn gebrochen, aus welcher die Didot'Sals Heroen dastehen, und Levrault, Lvmbardet,Cranicr, Gille, Mole, Vibert, Delalain, Thuvien,Donillicr, Duelosel, Duverger, Loeillet, DeSehamps,Gaudo, Galley, Saulnier, Dcrriey, Legrand, Peti-bon, Gromort, Sügnonr, Baillenl, Laeonr, Por-thaur, Pichery, Plon, Laurent und Deberny fort-schreiten. Letztere sind besonders durch ihre Mode-scbriften berühmt, für deren Erzeugung zehn Gießöfenim Gange sind. Ihre Sammlung von Zierschristcn,Affichenlettern u. s. w. ist die größte, die es giebt.Sie besteht auS mehr als hundert Sorten bis znrGröße von Z6 Pariser Zoll. Es ist nur zu bedauern,daß, je monströser sie sind, z. V. die durch einenSpiegel hervorgebrachten.^Ilonxees und Kaecouicles,nur um so begieriger verlangt werden. Dnronchail,
dnreh seine geschmackvollen Polytypcn berühmt, hatden ganzen Vorrath an Laurent nnd Deberny ab-getreten. Die größte Gravir- nnd Schriftgieß-anstalt nach der zur Imnrimerls ro^Ie gehörigen istdie von Tarbe und Comp., die auf Aetien gegründetist nnd von einem Comite der ersten Buchdrucker ge-leitet wird. Seine alterthümliche Nenaifsaneetype
Ae<5 AllMcame et lee pcchettre Äind/?ent a Äcsits affiy qnis^ öxfsent sa parosseet sa ^cLicatioy/ et 5ce sage«? de 5a 5oxittttmiroient <!- disoient. ^etttl recöt tcejiechellrs et mailge attec ettt^> <r Festtetcur dist cctte pa?a6olse disant. Littethöiue ent^c "Lotte P a ccnt ollailles/ dötfit e»; licröoit tttne ne faieeoit it lcs no^ticmte et ncttf att dcsert/ <r ^roit qtte^irccsse qili scroit i>er3tte ilisqttce a tät qmt5a trottttc?oit/ <r qttant i55attroit trottttee/l5 5a »nettroit deilät so^> et sttr sce espcMtee/ ÄenLroit a 5hostet et alijiellcroit seeainxe et Voisine disant. Eiottisic^ ?öeattec qttce inox. jLar iai trotte mo ottailfeqtti etoit vcrdtte. Fe Äoe qne ainsisera l)5«e graut iope ey cessc region
ist von dem Verleger dieser Säenlarschrift erworbenworden. Deschamps und Petitbon lieferten zuerstdie jetzt allgemein beliebten sogenannten Kallcidoskop-Verziernngen, die in Deutschland Vielsache Nachah-mung fanden.
Außer den oben erwähnten Typographen Pc-trejnS und Peypus haben Wolfgang Endter, der165g starb, Lowinger nnd Baumann und in neuererZeit Meyer und Fleischmann zu Nürnberg Epochegemacht.
Die erste Schriftgießerei in Leipzig , von derman bestimmte Nachricht hat, besaß der BuchdruckerHahn im Jahre 1656, die er aber an Janson ver-kaufte, auS welcher spater die berühmte Ehrhardifcheentstanden ist, mit der die Porsdorfische Gießereiwetteiferte. Der berühmte Buchhändler ThomasFritsch hat diese Knnst sehr begünstigt und zumalfür Ehrhard Matern aus Nürnberg kommen lassen.