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Stereotypie.
Haas Vater und Sohn in Basel , Walbaum Vaterund Sohn (jetzt Vrockhaus) in Weimar und Weghin München anszcichneten. Unter den gegenwär-tigen Schriftgießern Deutschlands nehmen G. HaascSöhne in Prag, Pfnorr in Darmstadt , Schade,Strauß, Solliuger, Schiel uud v. Haykul iu Wien ,Hänel in Berlin und Rieß in Magdeburg , Schmitz,Blender uud Hilgers in Cöln, Graß, Varth undComp. in Breslau (wir eriuuern an Herrn Barth's„üloniimentinn ^>!lcl»>" und „<?ocl s^ve tlie Kinx",welches letztere er zur Friedcnsfcier in Schlesien herausgab und dazu in seiner Officin fünf Zoll hoheLettern in deutscher und lateinischer Sprache schnei-den und den Tert auf Cambric in ciucm Quart-formate abdrucke» ließ, das in solcher Größe nurnoch einmal in England gesehen worden ist), Lossiusund Seyfsarth in Erfurt, Kupferberg in Mainz ,
Neininger in Offenbach, Graberg in Zürich , Metzler,Cotta und Kienzle in Stuttgart , Töpfer uud Kahlein Weimar, Lorenz in München und Gebauer(Schwetschke und Sohn) in Halle die ersten Stel-len ein.
Italien hat in der neuesten Zeit nebst Deutsch-land den meisten Einfluß auf die Stempclschneide-kunst und Schriftgießerei geübt. Die Namen einesAldo Pio Manutio, eines Filippo Giunta undGiambattista Bodoni sind nie erlöschende Sterneam typographischen Horizonte. Die Verdienste derFamilie Aldus sind schon bei der Geschichte der Ver-breitung der Buchdruckerkunst Seite 220 geschildertworden. Filippo Giunta hat sich besonders durchden Schnitt seiner griechischen Type ausgezeichnet,welchen nachstehendes Facsimile aus dessen Ausgabedes Orpheus, Flor. 1500. 4., vergegenwärtigen soll.
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Wer kennt nicht das schöne Ebenmaß der Bosni-schen Lettern? Wer kennt nicht den Reichthumseiner Alphabete? Das nach seinem Tode von derWittwe herausgegebene „i>Iami!Üe tipoxraüco" ent-hält unstreitig die umfassendste Sammlung vonSchriftproben, welche jemals erschienen ist. Manfindet hier allein 291 lateinische, 102 griechische,8 hebräische, 3 rabbinische, 6 syrische, 71 russische,2 samaritanischc, 2 arabische, 2 koptische, 2 phö-uicische, 2 armenische, 2 tübctanische und von denübrigen Sprachen einfache Alphabete. Als Haupt-rcpräsentanten dieses Kunstzwciges in Spanien ,Belgien und Holland ucuueu wir Jbarra, Plautin,Rapheleng, die Elzcvire, Delemcr, Gocree, Härtung,Harmsen. de Groot und Euschede. Die übrigen
Länder Europa's haben sich in der Schriftgießereinicht ausgezeichnet. Mau vergleiche die Werke einesM.Funkter, I. G. I. Breitkopf, N.G-mdo, The'otisteLefevre, E. Rowe Mores und Marcellin Legrand.
Stereotypie
oder fester Buchstabendruck, so genannt im Gegen-satze der beweglichen Lettern, heißt die Methode derAbformung der mit letzteren gesetzten Kolumnen indünnen Platten von Schriftmetalt, welche Behufsdes Abdrucks genommeu werden. Sie ist einer dergrößeren Fortschritte der Typographie und vomwesentlichsten Einflüsse auf die Literatur. Durchsie können Werke von großen Auflagen weitwohlfeiler geliefert werden, als solche, wo nach