thatsächlichen Mitwirkung der bestehenden Macht zum Opfer zubringen.
So viel steht fest, daß er im entscheidenden Momente in derNation keinen moralischen Stützpunkt fand. Zu was hatte es ihmgedient, daß er Oesterreich aufs Eis geführt und blosgestellt, indemer es mit dem deutschen Bunde und mit der öffentlichen Meinungverfeindete? An dem Tage, da er den Wiener Hof beschuldigte denKrieg zu wollen und zu diesem Zwecke gerüstet zu haben, zwang die-ser grausame Hohn, diese Herausforderung des gesunden MenschenVerstandes jeden Unpartheiischen, Oesterreich gegen die mehr nochlächerliche als gehässige Unterstellung in Schutz zu nehmen. An demTage, da Preußen gegen Oesterreich auszog, erblickte das deutsche Volk,stets bereit die politischen Dinge von der empfindsamen Seite zu nehmen,für einen Augenblick in diesem Streite nur das Ringen eines imVoraus ausersehenen Opfers gegen einen schuldvollen Angreifer. DieMasse der Nation hatte den Gedanken an diesen Krieg als etwasmoralisch Unmögliches nie in sich aufkommen lassen. So geschah es,ihr denn, daß sie angesichts der sich vollziehenden Thatsache gänz-lich verblüfft da stand.
Es gab Leute, die derart in ihre Ueberzeugung verrannt waren,daß sie noch laut verkündeten, Preußen werde es niemals wagen,als dieses schon mehrere Treffen geliefert hatte. Die öffentliche Mei-nung war also in die Nothwendigkeit versetzt, eine der schwierigstentaktischen Operationen, eine Frontveränderung auf dem Schlachtfeldeselbst auszuführen.
Die ersten, die sich dazu entschlossen, waren diejenigen, welche,nachdem einmal der Kampf ausgebrochen war, die Frage dadurch fürvon Grund aus vereinfacht hielten. Von diesem Augenblick an, fragtensie nicht mehr darnach, wer der Angreifer sei, noch wer der liberalenPartei am meisten wehe gethan. Sie sahen in Preußen und Oesterreich