Druckschrift 
Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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man die Gewandtheit des Herrn von Bismarck nach derStellung bemessen, in welcher ihm gegenüber das deutsche Volk vordem Momente da der Krieg von 1866 ausbrach, hineingetrieben, so wäreman versucht, nicht nur ihm jede Art geistiger Ueberlegenheit abzusprechen,sondern nian müßte auch zugeben, daß er nach vier Jahren, in denener den Boden für den Kampf vorbereitet, eine feinen Absichten geradeentgegengesetzte Wirkung erreicht hätte. Seine letzten Aussichten, inder Theilnahme des Landes eine Stütze zu finden, hatte er selbstzerstört. Man würde nimmer zum Verständniß der wahren Trieb-federn dieser mühseligen Arbeit, dieser endlosen Schachzüge gelangen,wenn man sich damit begnügte, die Erklärung in Anstrengungen zufinden, durch welche Herr von Bismarck die öffentliche Meinungzu gewinnen gesucht hätte. Ihm stand der Sinn nach ganz anderenDingen. Seine realistische Art die großen Fragen in's Auge zufassen, trieb ihn, seine Stütze anderswo zu suchen, als in der theore-tischen Zustimmung der Massen; und jedesmal, wenn man ihn auffrischer That anscheinenden Widerspruchs zu ertappen glaubt, mußman darauf gefaßt fein, daß er sich auf gewisse geheime Schwierig-keiten beruft, deren Sinn sich in dem Satz zusammenfassen läßt: daßzwischen zwei Uebeln ihm stets dasjenige als das geringere erschien,welches ihn nöthigte, die moralische Mitwirkung des Landes der