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Herr von Bismarck : Aus dem Französischen übertragen von K. A. Von dem Verfasser durchgesehen und bis auf die neueste Zeit fortgesetzt / von Ludwig Bamberger, Mitglied des Zollparlaments
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Italiens Kriegserklärung unmittelbar folgen müsse. Wir kennen zusehr die aufrichtigen Gesinnungen, welche die Regierung des KönigsVictor Emanuel beseelen, um hieran zu zweifeln. Aber diese Soli-darität wie die Gleichzeitigkeit aller Handlungen müssen nach denAnsichten der preußischen Regierung in allen Stadien des Feld-zugs unwandelbar gleich bleiben; im innigsten Verbündniß werdendie beiden Mächte ihren verschiedenen Kriegsthaten die beständige ge-genseitige Aufmerksamkeit widmen. Diese Absicht gibt sich diepreußische Regierung der angenehmen Voraussetzung hin wirdseitens Italiens gebilligt und getheilt. Das System, welches als dasden bevorstehenden Feldzug bestimmende Preußen an Italien vor-schlägt, ist jenes eines mit Aufwand aller verfügbaren Kraft zu füh-renden Krieges tzuerro ü konck). Wenn im Anbeginn die Entschei-dung der Waffen uns günstig ist, werden wir uns bei den zwischein-liegenden Hindernissen nicht aufhalten, sondern unseren Widersacherin seine letzten Zufluchtsorte und zu seinen letzten Hilfsquellen treiben.

Wir werden uns nicht begnügen, nach einem Siege etwa nurjene Gebiete zu besetzen, welche ein vortheilhafter Friede uns behal-ten lassen mag. Im Gegentheil! Ohne Rücksicht für die später zutreffende territoriale Entscheidung wollen wir vor Allem nach einemSiege streben, der vollkommen und in allen Beziehungen entschieden sei.

Ueber den Gegner würde eine so vollständige Niederlage denempfindlichsten Rückschlag auf alle seine Streitkräfte ausüben; bedeu-tender als die physische Folge des Waffenganges wird noch die