Aktienwesens in der Spekulationsperiode 1855/56 blenden, nahm,unter Andern, ohne genügende Kenntniss der ökonomischen Grund-lagen des Unternehmens, an der Bildung einer Gesellschaft Theil, diespäter zu Grunde ging, — kurz ich lebte, wenn auch in dem raschenFlug eines einzigen Jahres und nur äusserlich gestreift, viele Irr-thümer durch, deren Aufdeckung die nachfolgende Schrift gewidmetist. Sie hat somit für mich in mancher Beziehung eine autobio-graphische Bedeutung.
Auf solchem Weg zur Erkenntniss zu gelangen, macht milde imUrtheil, aber auch fest in den Ueberzeugungen. Seit neunzehn Jahrenan der Spize der Deutschen Kontinental-Gas-Gesellschaft, und in viel-fachen Geschäftsverbindungen gewerblicher und finanzieller Natur, habeich unausgesetzt darnach gestrebt, meine theoretischen Kenntnisse zuerweitern und deren Richtigkeit am Maassstab praktischer Erfahrungzu erproben. Die Statistik des Gasverbrauchs einer so grossenZahl von Anstalten, welche einen steten Einblick in den jeweiligenStand jedes einzelnen Industriezweigs, des Handels und Verkehrs,überhaupt des allgemeinen Wohlstandes gewährt, kam meinen Unter-suchungen vielfach zu Hülfe. Bei Gelegenheit der jetzigen wirtschaft-lichen Krisis, die ich, was ihre spekulative Seite betrifft, als unbe-teiligter Zuschauer verlaufen sah, habe ich die Folgerichtigkeit meinerheutigen Ansichten abermals auf die Probe gestellt und unterbreitedieselben nunmehr, in der nachfolgenden Schrift, der öffentlichenBeurteilung.
Willi. Oeclielliaeuser.