Ursachen und Tragweite der gegenwärtigen Krisis.
Nachdem wir die Krise in ihren beiden Phasen, der auf- undabsteigenden, geschildert und ihren Eintritt schon von dem unge-wöhnlichen Steigen der Preise ab datirt haben, wenden wir uns zurErörterung ihrer Ursachen und Tragweite, einem Thema,welches schon geraume Zeit die wirthschaftliche Presse beschäftigtund immer mehr zu den leidenschaftlichsten Anklagen, insbesonderezu einem Kampf zwischen Regierung und Börse Veranlassung giebt.
Ueberblicken wir das weite Gebiet dieser Erörterungen, so be-gegnen wir darin allerdings der Erkenntniss, wie die jetzige Notli-lage mehr oder weniger aus den Uebertreibungen der sogenanntenglänzenden Periode 1871—73 geboren worden sei. Man wirft aberdabei die ganze aufsteigende Bewegung in eine einzige Phase zu-sammen, weil die äussere Signatur von dem Moment an, wo mandas glückliche Ende des Krieges voraussah (September 1870), biszum Umschlag im Jahr 1873 dieselbe blieb. Aus dem Irrthum dieserGrundanschauung entwickelte sich dann von selbst der fernere Irr-thum, die positiv günstigen Ursachen, welchfe mit dem Frieden nor-male Verhältnisse zurückführten und alle wirthschaftlichen Kräftezu freier, segensreicher Thätigkeit entfesselten, mit den allmäkligin diesen Aufschwung eintretenden schädlichen Einwirkungen zu-sammenzuwerfen. So sehen wir vielfach unter den namhaft gemach-ten Ursachen der Krisis, die Wiederherstellung des Friedens unddie französische Kriegsentschädigung in gleiche Categorie mit denAusschreitungen im Actien- und Banknotenwesen werfen. Die französi-schen Milliarden insbesondere erregen solchergestalt den Abscheu desVolkswirthes eines Berliner Blattes, dass man es als die höchste,logische Inconsequenz ansehen muss, wenn der gelehrte Thebanernicht zu dem Schluss gelangt, behufs Herstellung unserer wirthschaft-