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Die wirthschaftliche Krisis / von Wilhelm Oechelhaeuser
Entstehung
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Reformen im Unterrichtswesen.

Wir haben bisher die staatlichen Maassregeln erörtert, welchegeeignet scheinen, das wirthschaftliche Leben der Nation in gesun-dere Bahnen zu lenken, oder vor dem Einschlagen falscher Wege,die wiederum zu so traurigen Ausschreitungen führen könnten, mög-lichst zu behüten, ^.llein so segensreiche Einwirkung man sich vonder Gesammtheit dieser Reformen versprechen darf, der Schwerpunktfällt in das Gebiet der Erziehung und des Unterrichts. DieVolkswirthschaftslelire hat die Psychologie zur Voraussetzung. IhreGesetze basiren auf dem psychologischen Verhalten desMenschen zu den Fragen der Arbeit und des Genusses,und ihre Aufgabe ist es, dies Verhalten so von innen aus-zubilden und von aussen zu regeln, dass die wirtschaft-lichen Ziele mit den allgemeinen staatlichen und mensch-lichen Culturaufgaben harmonisch zusammenfallen.

Der Mensch ist der Träger aller wirthschaftlichen Bewegung;der Grad seiner sittlichen und intellectuellen Bildung bestimmt alsoauch wesentlich sein Verhalten auf materiellem Gebiet. Der Menschvon feinerem Ehrgefühl besitzt eine Waffe gegen die Verlockungendes krassen Materialismus, und die höhere Intelligenz lässt ihn zu-gleich in allen wirthschaftlichen Bewegungen Schein vom Wesenunterscheiden und das Richtigere treffen. Die Hauptaufgabe, dieWiederkehr so trauriger Ausschreitungen zu verhindern, oder dochzu mildern, und die soziale Frage, soweit sie praktisch lösbar ist,zu lösen, liegt nicht dem Finanz- oder Handelsminister, sondern demCultusminister ob. Nachdem die lange, traurige Reihe preussischerCultusminister endlich ihren Abschluss gefunden, und ein Mann vonEnergie und klarem Blick das Steuer unseres Bildungswesens führt,der bereits durch das Reglement vom 15. October 1871 die Umkehr