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für nähest, der näheste. Andere entlehnen denComparativ und Superlativ von andern Wörtern;ohne. Zweiffel die erste und ursprüngliche Art derSteigerung, welche mit den irregulären VerbiSgleichzeitig ist, und in die Zeiten fallt, da die Spra-che noch ganz nach der dunklen Empfindung deckHörbaren erweitert und ausgebildet wurde. In-dessen sind der Adverbien dieser Art nur noch we-nige, indem die meisten übrigen nach und nach diereguläre Steigerung angenommen haben, so wiesich auch die irregulären Verba immer mehr der re-gulären Form nahern. Es sind noch folgende:bald, eher, am ehesten, wofür man doch in eini-gen gemeinen Mundarten schon bäldcr, am bäl-desten sagt; gut, besser, der beste, oder vielmehrbesire, von einem veralteten deß, baß, gut, wohl,welches noch in unpaß lebt; viel, mehrundmeist,von einem veralteten meh, viel, im Compar. me-^ her, im Superl. mehest, mehrst, zusammen ge-zogen mehr und meist. Manche gemeine Mund-arten sprechen im Superlative noch mehst, welches,so richtig und analogisch es auch ist, doch im Hoch-deutschen fehlerhaft ist.
Defektive §. 496. Andere Adverbia sind in Ansehung derSteige- Steigerung defectiv, d. i. sie find nur in einem oder, dem andern Stande, und in dem gesteigerten Stan-de nur in einem von beyden Graden üblich. Sohaben minder und mindest, ihren Positivum minoder mind, verwandt mit dem lateinischen ini'n.v8,verlohren. Von dem für sich allein veralteten Um-standsworts Mittel, welches noch in vielen Zusam-mensetzungen gangbar ist, und welches als ein Ad-jectiv, vermittelst der Ableitungssylbe er, der mitt-lere lautet, (S. §. 484.) ist noch der Superlativ
der