Von den Prcipositionetl. §.502. »5
flandswort ist, e6 sey nun von Natur dazu be-,slimmt, oder erst nachmahls dazu gemacht, ist einePräposition, so fern cS das Verhältniß bezeichnet,worin ein selbständiges Ding durch den Bügriff ei-nes Wortes geseßet wird. Da nun dieses von al-len obigen Wörtern gesagt werden muß, so verdie-nen sie auch den Nahmen der Präpositionen mitallem Recht.
Unsere Sprachlehrer scheinen hier die dunkeleVorstellung gehabt zu haben, daß nur die Wurzel-wörtcr und abgeleiteten den Nahmen der Präposi-tionen verdienen, daher sie die zusammen gesetztenund von andern Redetheilen entlehnten, entwederganz .davon ausschließen, oder sie, wenn es hochkommt, uneigentliche Präpositionen neunen.Ich sage, sie haben diese Vorstellung dun'cel ge-habt, denn klar haben sie sich selbige wohl nie ge-dacht, sonst würden sie das Unschickliche dieser Ein-theilung sehr bald eingesehen haben. Die Bedeu-tung und der Gebrauch machen einen Redetheil zndem, was er ist, nicht aber die Materie oder Bil-dung. Wem ist es wohl eingefallen, die von Ad-verbiis oder Infinitiven entlehnten Substantiva Raum, Gut, Böse, das Lieben, Gehen, oderdie zusammen gesetzten Durchgang, TVidersstand, ein Taugenichts u. s. s. bloß darum füruneigenrliche Gubftanriva zu erklären, weil sienicht in der ersten Bildung eigentlich zu Substan-tiven bestimmt sind. Ein gleiches gilt von allenübrigen Redetheilen, welche eben so oft zusammengesetzt oder von andern Redetheilen entlehnet sind,als sie Wurzelwörter oder abgeleitet sind. Ist nunbey allen übrigen dieser Unterschied unschicklich undungereimt, warum soll er gerade bey Präpositionenangenommen werden, zumahl da er hier nicht den
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