Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
150
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I.TH. 2.Mschtt. lO.Kap.

einigen Verzug , oh)?e alles Reche, ohne allenZweistel, er kann nichr ohne ihn leben, einBauin ohne Blätter, ohne Ge-d kauffen, einBuch ohne Tire!, ein !-71ensch ohne Gewissen,ohne Trost, ohne Tadel sevn, ohne Zwang le-ben , ohne Nnrerlaß arbeiten. Wo zur Verstär-kung noch all uud einig hinzu kommen: ohne al-len Ocrzug, ohne eiiüge Barmherzigkeit, ohnealle Gnade. Oft bedeutet e6 eine bloße Ausschlie-ßung: zehen Personen ohne die Ninder, dasweiß ich ohne dich, ohne dieß, das verstehetsich ohne dieß, wofür das im gemeinen Leben sogangbare ohne dem fehlerhaft ist. Die Verbin-dung mir dem Dativ ist erst hin und wieder in denneuern Zeiten aus knechtischer Nachahmung des la-teinischen lme eingeführet worden, daß ihr warecohne Christo, i Eph. 2. Das Alterthum hat be-ständig den Accusativ, -mok miK, Isid. an insn,ohne ihn, Ottfried. Im Oberdeutschen wird eSauch häufig hinter dem Substantivs gesetzt, da denndieses allemahl im Genitive stehet. Im Hochdeut-schen ist dieses veraltet, und selbst Zweifels ohnekommt wenig mehr vor. 'übrigens ist ohne mitder Vorjylbe un einerley, oder vielmehr davon ab-geleitet. Außer diesen Fällen wird ohne auch alseine Conjunction gebraucht, davon an seinem Orte.Der Gebrauch als ein bloßes Umstandswort, es istnicht ohne, kein Gott ist ohne ich, für außermir, ^.s. 45, wo ist ein Gorc ohne der Herr,Ps. :8, für außer dem Herrn, gehöret iin Hochdeut-schen gleichfalls unter die veralteteil Formen.

Sonder, welches vermittelst der Nachjylbe ervon einem veralteten zum Theil noch in dem lateini-schen llne übrigen Stammworte abgeleitet ist, istmit ohne völlig gleich bedeutend, ist aber im Hoch-deutschen!