Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
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194 i. Th. 2. Abschn. n. Kap.'

der Kindheit einer jeden, fast immer die einige Con-junction, wie unter cmhcm auch aus der HebräischenSprache erhellet. So wie sich ein Volk und dessen-Sprache verfeinem, so sucht man auch in die Ver-bindungsarten mehr Abwechselung und Mannigfal-tigkeit zu bringen; daher häufen sich die Conjun-ctionen und ihre Bedeutungen. Da der Fortschrittder Cultur keine Gränzen kennet, und die zu Con-junctionen schicklichen Umstandswörter endlich er-schöpft werden, so nimmt man dabey seine Zufluchtzu Zusammensetzungen und Nebeneinanderstellun-gen, und daher kommt es denn, daß oft zwey unddrey Wörter den Begriff einer einigen Conjunctiv»erhalten. Ehe man noch dieses Mittel anwendet,nutzt man die einfachen Umstandswörter, sie mögennun Wurzelwörter oder abgeleitet seyn, so lange alsman kann, gibt ihnen in jedem Jahrhunderte, nach-dem der immer abwechselnde herrschende Geist derSprache es erfordert, andere Bedeutungen, und dadiefeö nur nach und nach und in unmerklichen Stufengeschiehet, so werden die Nebenbegriffe, welche dieHauptbedeutungen der Conjunctionen erhalten, oftsehr zahlreich, und da sie Verhältnisse betreffen, wel-che oft nur noch dunkel empfunden werden, so lassensie sich auch nicht allemahl durch andere Worte aus-drucken oder klar und deutlich machen. Daher sindin allen ausgebildeten Sprachen die meisten Con-junctionen in Ansehung ihrer vollständigen Bedeu-tungen der schwerste Redetheil, weil sie sich mitallen ihren Nebenbegriffen und Eintheilungen nurdunkel empfinden, folglich nur nach langer Übungerlernen lassen.

Verzcichniß §. 544. Was jetzt gesagt worden, ließe sich auSderselben, Geschichte der Deutschen Sprache und dem Gan-ge ihrer Cultur von dem achten Jahrhunderte an

sehr