Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
203
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Von den Jnterjectionett. §. 546 - 548. 20z

§. 546. Hieraus erhellet zugleich, daß alle In- Jhre'Fornr.terjectionen eigentlich Wurzellaute oder Wurzel-wörter seyn müssen, weil bey dem Ausdrucke einerbloßen Empfindung weder an Biegung, noch anAbleitung zu denken ist, welche Operationen insge-sammt klare Vorstellungen voraus sehen. Und vonder Art sind auch wirklich die allermeisten. Zusam-mensetzungen finden eher Statt, weil die Ausdrückezweyer schnell auf einander folgender Empfindun-gen gar wohl in einen einigen Ausdruck zusammensiießen können, z. B. cyja, doch besser ey ja! heyssa! dolla! auweh! besser au weh!

Freylich hat man auch Ausdrücke anderer Art,Empfindungen vernehmlich zu bezeichnen, z. B.wehe! wohl! frisch! ja ganze Redensarten,wollte Gott ! behüte Gorr! Allein diese dru-cken nicht die Empfindung als bloße Empfindung,sondern einen klaren Begriff als Empfindung aus,oder vielmehr, sie machen die Empfindung durchklare Vorstellungen merklich. Sie können also nurin einer sehr weiten Bedeutung unter die Inter-jectionen gerechnet werden.

§. 547. Unsere Empfindungen sind von gedop- Cinthei'-pelter Art, innere, wenn wir uns dessen bewußt ^ der-sind, was in uns selbst vorgehet, und äußere,wenn wir uns dessen, was an den Dingen außeruns vorgehet, bewußt sind. Eben so vielfach sindnun auch ihre Ausdrücke oder die Empfindungs-wörter, welche sich daher in zwey, obgleich sehrungleiche Classen theilen, in die Ausdrücke derinnern und äußern Empfindungen.

§. 548. Die Ausdrücke der innern Empfindun- Ausdrückegen sind weiter nichts als thierische Schälle, womit ^der Mensch seine innern Emps'.ndungen als bloße

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