Von den Interjectionen. §.549.' 207
denn sehr oft auch der Nahme des empfundenenDinges selbst geworden: knall! die Interjcction,der Anall das Substantivum. Gleichzeitig mitdiesem bildete sich das irreguläre Verbum, soferneS in seinem ältesten Zustande noch ohne alle Bie-gungssylben war; weit später, daö mehr reguläre,daher in sehr vielen die noch jetzt tönende Inter-,jection zum Grunde liegt: knall-en, prall-en,berst-en, brechsen, Hausen, flieh-en,beb-en, bick--en, bell-en, polt-ern, drar-en,blök-en, blaften, sprüh-en, statt--ern, undtausend andere mehr.
Sprache im ersten und ursprünglichen Zustandeist hörbarer Ausdruck der äußern Empfindungen,oder der von außen erhaltenen Eindrücke; im heu-tigen Verstände vernehmlicher Ausdruck klarer Vor-stellungen und Begriffe. Das sind zwey äußersteüberaus weit von einander gelegene Gränzen, undder Mensch konnte von der ersten bis zur letztennicht anders als sehr nach und nach und vermit-telst unzähliger unmerklich von einander unterschie-dener Stufen gelangen. Aber so viel ist gewiß,je mehr der Mensch bey dem Fortschritte der Culturunvermerkt daran arbeitet, klare und deutliche Be-griffe zu bekommen, und selbige hörbar auszudru-cken, desto mehr entledigt er sich auch aller dieserInterjectionen, wenigstens als Interjectionen oderAusdrücke bloßer Empfindungen, ob er sie gleichals Ausdrücke klarer Vorstellungen nicht entbehrenkann, weil sie allein die Bestandtheile und derStoff der Sprache sind. Hat eine Sprache denhöchsten möglichen Grad der Ausbildung, Verfei-nerung und Cultur erreicht, so wird sie auch dengeringsten nur möglichen Grad des Gebrauches die-ser