Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
255
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Z.Kap. Regeln für diestlöe. §.579» 255

Merkmahl gründet sich darauf, daß ein jedes zusamsmen gefetztes Wort als ein Ganzes angesehen wird,worin der Begriff des Grundwortes herrschet, da-her der Artikel oder das Pronomen sich nur auf daslehre, nicht aber auf den ersten Theil beziehenkönnen.

8. Wenn der vorstehende Artikel oder das vor-stehende Pronomen und Zahlwort das Ganze alsselbständig bezeichnet, wohin besonders die Verba «lia auf ung und die Infinitive mit ihren Bestim-mungswörtern gehören: schadlos halten, aber bisGchadloshalcung, genehm halten, aber die:Genehmhaltung, sich einer Sache bewußtseyn, aber das Bewußtseyn, es wird ihm wohlergehen, aber das Wohlergehen, er wird baldda seyn, aber das Daseyn, er ist hier, aber dasHierseyn. Allein diese Regel hat ihre Gränzen,welche durch den allgemeinen Begriff eines zusam-men gesetzten Wortes bestimmet werden. Da einjedes solches Wort nicht mehr als zweytheilig seynkann, so kann der Artikel allein auch keine drey - undmehrtheilige Zusammensetzungen begünstigen. DieAuseinandersetzung, das Auseinanderfahren,das Zuhausegehen, das Himmdwiedergehenu. s. f. sind daher Mißgeburten, weil sie wider daserste Grundgesetz der Zusammensetzung anstoßen.Auseinander kann nicht als ein Wort betrachtetwerden, weil es aus einer Präposition mit ihremCasu bestehet, und die Zusammensetzung hier schondreytheilig ist, indem das Ganze so viel sagt, alseiner aus dem andern; die Auseinanderse-tzung ist daher eigentlich viertheilig. Das Hin?undhergehen ist noch fehlerhafter, weil und eingleiches Verhältniß bezeichnet, folglich nie in eineZusammensetzung kommen kann. Hier muß die

höhere

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