2. K. Von der Folge der Wörter. §. 764. M
bestimmt, so ist auch die Stelle unveränderlich. Derschöne erste May, wo der erste May das Ganzeist, welches durch dos Adjectiv schön bestimmetwird; der erste schöne May würde einen andernVerstand gewahren. So auch, die ersten achtTage, der traurige lcrzre Tag seines Lebens,die überflüßigen vier Thaler. Macht aber dieStelle keine Veränderung in der Bedeutung, als-dann ist eö auch in den meisten Fällen gleichgültig,wie man sie ordnet.
Da es auch Adjectiva gibt, welche aus Um-standswörtern concrescieret sind, (S. §. 484.) sobekommen sie ihre Stelle gleichfalls nach dem Gra-de ihrer Bestimmung. Umstände des Ortes, derZeit u. s. f. bestimmen schärfer als der Umstand derSelbständigkeit, und schwächer, als der Umstandder Zahl; daher stehen sie auch gemeiniglich zwischenbeyden in der Mitte, und treten besonders den ausBcschaffenheitswörtern concrescierren Adjectiven vor:die gestrigen drey leeren Flaschen; die hiesi-gen vielen Einroohner; das ganze fruchtba-re Land; der völlige dritte Theil; das halbesüdliche Frankreich ; alle unsere dortigen lie-ben Freunde.
Von mchrern aus Beschaffenheitswörtern con«crescierten Adjectiven stehet allemahl dasjenige vor-an, welches schwächer bestimmet, oder als ein Be-stimmungswort des Ganzen angesehen werden muß:diese schönen neuen Thaler; wo die neuenThaler das Ganze sind, welches durch schön näherbestimmt wird. So auch: verschiedene gleichlausrende Endungen; eingesalzene große Fische;eingemachte halbreife Früchte; gefärbte ro-he Seide. Werden aber die Eigenschaften bloß
neben