5Z2 I. Tß. 4. Abschn. Syntax.
II. Von der Folge der Wörter nach derGemnthsstellung des Redenden.
Abweichn»- §. 785. Was bisher von der Folge der WörterLNIron die-irn Deutschen gesagt worden, betrifft den gewöhn-st Folge, ljchs^,,, natürlichsten Gang der Vorstellungenund der Rede, aber auch nur nach dem darin zumGrunde liegenden allgemeinen Grundsätze. Freylichweicht der Deutsche, selbst in der einfachen unterrich-tenden Rede, mehrmahls von der im vorigen be-zeichneten Ordnung ab, und dieses geschiehet entwe-der auö Unwissenheit, aus Mangel des Geschmackesund des dunkeln Gefühles, welches allein den größ-ten Theil der Menschen in jeder Sprache leitet, undalsdann auf eine fehlerhafte und sprachwidrige Art;oder auch auf eine erlaubte Art, wenn wider einan-der streitende Analogien zusammen kommen, und derGebranch sich nicht auf eine bestimmte Art für einevon beyden erkläret hat, oder auch, wenn es zweifel-haft oder gleichgültig ist, auf welches Wort eine Be-siimmung gezogen werden muß. Es sind im vori-gen von jeder Art einige Beyspiele vorgekommen;allein es gibt deren noch weit mehrere. Sie alle,oder auch nur einen beträchtlichen Theil derselben an-zuführen , würde theils nicht ohne große Weitläufig-keit geschehen können, theils aber auch wenig Nutzenbringen. Hat man den allgemeinen Grundsalz,welcher in der Wortfolge zum Grunde lieget, ein-mahl recht gefasset, und in der Sprache nachzuden-ken gelernet, so wird man dergleichen Abweichungenleicbt selbst beurtheilen, und sich ihren Grund erklärenkönnen.
Allein außer diesem Falle gibt es noch zwey sehrwichtige Gründe der Abweichung von der im vori-gen beschriebenen Wortfolge, und diese sind, 1. der
Gemüths»-