i. Kap. Allgemeine Grundsätze. §. i. 625
Zustande eine wahre Bilderschrift, nur daß hier nichtjeder Begriff sein eigenes Bild hatte, sondern jedereinfache taut, worin sich der Nahme des Begriffesauflösen ließ, durch ein Bild bezeichnet wurde. Manerhielt dadurch den Vortheil, daß die große Mengevon Schriftzeichen, deren Erlernung ein eigenes Ge-schäft seyn mußte, eine kleine Anzahl Bilder bekam,welche dessen ungeachtet hinlänglich waren, alle Wör-ter, welche eme Sprache nur hatte, dem Auge sicht-bar zu machen.
Was dieses Verfahren erleichterte, oder viel-mehr von selbst darauf sührete, war dieses, daß manbereits in der Hieroglyphe gelernet hatte, bey unkör-perlichen Gegenständen, welche sich durch kein eigent-liches Bild ausdrucken ließen, sich mehr an dasWort, als an den Begriff zu halten, oder mehr dasWort, als die Sache selbst zu mahlen. Man wolltez. B. den Begriff einer Stunde durch ein Bildausdrucken. Einem mit den Kmntnisse» eines cul-tivierlen Volkes ausgerüsteten Kopfe würde es viel-leicht nicht schwer fallen, ein schickliches figürlichesBild für diefen Begriff zu finden. Der rohe nochganz sinnliche Narurmenfch half sich anders. Erbesann sich, daß das Wort, welches eine Stundebezeichnete, auch zugleich einen Affen bedeutete; erwählete also das Bild eines Affen zn Bezeichnungeiner Stunde, und in den Hieroglnphen der Egyptierhat der Affe wirklich diese Bedeutung. Es erhellethieraus zugleich, daß man auch die Sprache des-jenigen Volkes wissen muß, dessen Hieroglyphenman enträthseln will, weil es sonst unmöglich ist,dergleichen synecdochifche Hieroglyphen zu erklären.Eben so wählete man für das Bild des einfachen Lau-tes, das Bild desjenigen Dinges, dessen Nahme sichmit diefem Laute anfing.Adel. V.Sxr, U.V. Rr Daß