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Bd. 2 (1782)
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626 2.TH. Von der Orthographie.

Daß dieser Übergang der Hieroglyphe zur Buch-stabenschrist kein Hirngespinst ist, erhellet vornehm-lich aus folgenden Gründen, i. Aus den ältestenFiguren der Buchstaben, welche wir noch haben, wel-che insgesammt rohe Bilder solcher Dinge sind, de-ren Nahmen sich mit dem einfachen Laute anfangen.Das » ist das Bild eines Ochsenkopses, oder bey an-dern Völkern eines Menschen, weil das Wort, wel-ches sich mit diesem Laute anfing, und dessen Bildschon in der Hieroglyphe bekannt war, beydes bedeu-tete; b das Bild eines Hauses, oder Kastens; L sofern es den Laut des hat, eine hohle Hand; 6 einThor oder Eingang ; 1 ein Flügel; cj eine Axt u. f. f.Es sind diese ältesten Figuren von mehrern gesam-melt; ich verweise aber hier bloß auf den drittenTheil des ^lon6e xriimtif des Herrn Court deGebelin, wo zugleich dieser Übergang der Hiero-glyphe in die Buchstabenschrift sehr gnt, obgleichnicht ohne Einmischung vieler bloß witziger und weithergehohlter Hypothesen, entwickelt ist. Daß dieseFiguren gleich anfänglich sehr roh uud plump seynmussten, läßt sich leicht gedenken; in der Folge wur-den sie durch die Geschwindigkeit im Schreiben ihren»ersten Urbilde noch unähnlicher, zumahl da man ih-ren ersten Ursprung sehr bald vergaß, und sie für bloßwillkührliche Zeichen hielt. 2. Aus den Nahmender Buchstaben bey den ältesten Völkern, welche wirkennen, z.B. bey den Hebräern. Alepl), Beth,Gimel, Dalech u. s. f. welche ungeheure Nahmenfür einfache Laute, und welcher unbegreiflicher Un-sinn , einfachen Lauten solche Nahmen zu geben, wennsie nicht vollständige Wörter sind, deren Anfangö-laut der verlangte Buchstab ist, und deren Bild zu-gleich das Zeichen des Lautes ward! Es haben da-her die Buchstaben bey allen alten Völkern, welche

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