Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
691
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i.Kap. Allgemeine Grundsätze. §.17. 691

jederzeit mit Befolgung sowohl der besten allgemei-nen Aussprache, und mit Beobachtung der möglichstleichten Verständlichkeit und des darin gegründetenGebrauches, angewendet werden. Verlieret mandiese Stücke aus dem Gesichte, so ist cS sehr leicht,hier auf Abwege zu gerathen, und die nächste Ab-stimmung, welche nur eine nähere Bestimmung,eine Claufel, eines höhern Gesetzes ist, zu dem höch-sten und einigen Gesetze zu machen. Die vornehm-sten Regeln der Behutsamkeit, welche hierbei) ange-wendet werden müsse», sind etwa folgende.

1. Man hüte sich, ein Wort nicht für abgeleitetzu halten, welches es nicht ist, sondern für ein eigenesStammwort gelten muß. Diese Behutsamkeit istvornehmlich um derjenigen Wörter willm nothwen-dig, welche aus fremden Sprachen entlehnet und zuBürgern aufgenommen worden, welche denn jedeSprache nach ihrer eigenen Art umzumodeln pflegt.So können pobel, Teufel, Bischof, Pflaster,u. s. f. nicht als abgeleitete von pc^uluü, ch-idolus,c^ilcci^. ein^iLiiiuin, angesehen werden, sondernes sind eben dieselben Wörter, nur nach DeutscherArt und Sitte umgemodelt. Es würde daher un-billig sei,n, sie um der vorgegebenen nächsten Ab--siammung willen Popel, Deudel oder gar Dia?del, pifchof, plaster schreiben zu wollen. Hierist die allgemeine Aussprache wieder das einige Ge-setz, weil sie hier keiner nähern Bestimmung bedarf.2. Man hüte sich, daß man nicht Seitenverwandte,welche durch den Gebrauch, die Vermischung derMundarten und fo ferner, einander unähnlich ge-worden sind, für die nächst u Stammwö'icer halte.In diesem Verhältnis' stehen, z. B. N7ago undi-l'iäbchen, (letzteres zunächst von dem Niederdeut-schen Mad, Magd,) Dach und decken, hoch

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