696 2. Th. Von der Orthographie.
Consonantcn einer Art endigt, da man denn wohlden einen der letztem weglaßt, um das Auge durchdie Häufung der Consonanten nicht zu beleidigen:Geschwulst, Anstalt, Brunft, Drand, brün-stig, Ixunsi, blutrünstig, Gunst, Gespinst,u. s. f. für Gcschrvullst, Anstatt?, Lrunnst,Drannd, 2xunnst, blurrünnstig, Gunnst, Ge-spinnst, von schwellen, anstellen, brennen,können, rinnen, gönnen, spinnen. Da hierdie Aussprache nichts dabey verlieret, auch die näch-ste Abstammung dadurch nicht verdunkelt wird, so istdiese Abweichung nicht nur unschädlich, sondern viel-mehr für das Auge vorteilhaft.
Und dem §. 18. Die nächste Abstammung erseht dasallgemei- Mangelhaft? der Aussprache nur in den abgeleitetenneu Ge- Wö> ter-ii, auch hier nur, wenn sie erweislich undallgemein begreiffiich ist. Aber in vielen abgeleite-ten Wörtern ist die nächste Abstammung schwankend,ungewiß oder gar unb'kmmt, und denn find noch dievielen Stammwörter übrig, wo die Möglichkeit sieaus verschiedene Art zu ftbreiben wieder eben dieselbeUnbequemlichkeit verursachen würde, als bey denabgeleiteten Wörtern. Man kann schreiben, Z.iebe,L.ihbe, L.libc und Libc, v>aar, >^ar und Hahr;chun, thuun, tuhn und run; vor, for, foor, sohr,voor und vohr n.s.swo iminer die Aussprache eineund eben dieselbe bleibt. In^i.'seu Fällen nun wird dieArt zu schreiben durch den allgemeinen Gebrauchbestimmt, w-lcher, so fern er von den vorigen Grund«säßen noch verschieden ist, der Schreibcgebrauchim engsten Verstände genannt wird.
Der Schreibegebrauch ist sür die Orthographiedas, was der Sprachgebrauch für die mündlicheRede ist; er bestimmet und entscheidet alles das, was
sich