i. Kap. Allgemeine Grundsätze. §.20. ?OZ
4. Aber auch bloß als ein Hülfsmittel der Aus-sprache kann sie, wenn mehrere Schreibarten mög-lich sind, sich nur in abgeleiteten tVortern füreine derselben erklären, und sie alsdie einige wahreund richtige anempfehlen» Die Ursache ist sehr leichteinzusehen. Die Gründe, welche die Schrift leitensollen, müssen dem größten Theil der Schreibendeneinleuchtend und faßlich seyn, und zur möglichstleichten Verständlichkeit mitwirken. Dös kannaber nur die nächste Abstammung der abgeleitetenWörter«
5. Aber auch bey den abgeleiteten kann diese Ab-sicht nur durch die nächste, erweislich wahre unvallgemeine, oder doch dem größten Theile derSchreibenden einleuchtende Abstammung thun;wieder aus dem vorigen Grunde. Je mehr dienächsten Stammwörter veraltet sind, je dunkler undungewisser sie sind, desto unfähiger sind sie, die Artzu schreiben zu bestimmen, theils, weil sie nur we-nigen, selbst uncer dem gelehrten Theile der Schrei-benden einleuchtend sind, theils aber auch, weil si6wieder zu dem Willkürlichen führen, welches dochdie Sprache, und alles, was zu ihr gehöret, hastet»Man bemerkt es an der Deutschen Sprache sowohlals an ändern, daß wenn ein Stammwort so sehr ver-altet, daß es zur allgemeinen Verständlichkeit nichtsmehr beyträgt, es auch selten weiter Mehr zur Be-stimmung der Schreibart gebraucht wird. Sostammen besser, bessern und beßce oder beste un-streitig von dem alten positito baß, selig von eineinalten Substantivs Sal, ereignen, im Oberdeut-schen ehedem erauganan, von äugen, sehen undsich.bar seyn, n. s. f. allein da ihre nächsten Stämmefür den allergrößten Theil der Schreibenden fo sehrveraltet sind, daß sie nichts mehr zur Verständlich-Äd-l.D.Spr.li.V. Yy k«it