lich nächste und bekannte Abstammung zu Bestim-mung einer derselben nicht hinreicht. Dieses geschie-het d>"">n, i. in Stammwörtern, oder solchen altenabgeleiteten, welche jcht für Staiumwörrer gelten;und 2. in solchen Ableitungen, deren nächste Stäm-me veraltet, dunkel oder ungewiß sind.
7. Der Schreibegebrauch ist eben so wenig un-veränderlich, <us der Sprachgibrauch. Allein seineVeränderungen hängen, so wie alle Veränderungenin der Sprache selbst, theils von dem Wachsthumsund Verfalle des Geschmackes, theils von dem klä-rern oder dunklern Bewußtseyn der Absicht und Mit-tel ab. Einzele Personen können hier eben so wenigVeränderungen machen, als in den übrigen Theilender Sprache, ob sie gleich die Ausbreitung des Ge-schmackes und der deutlichen Erkenntniß befördernhelfen, und dadurch mittelbarer Weife zur genauernBefolgung der eingeführten und tief in dem Bedürf-nisse der Hochdeutschen Mundart gegründeten Art zuschreiben mitwirken können. Es ist ein gewöhnli-cher Irrthum, unsere jetzt übliche Orthographie dieGottschedische zu nennen, gleichsam als wenn ersie erdacht oder eingeführet hätte. Sie ist lange vorihm üblich gewesen, und' schon von Freyer, Toll-ner, Vödicker und noch ältern gelehret worden.Er that weiter nichts, als daß er die Orthographie,welche er bereits fand, von neuem vortrug, ob ergleich ihre wahren Gründe so wenig einsahe, alsandere Deutsche Sprachlehrer. Er mischte frey-lich manches von dem Seinigen mit ein, allein,da er dieses nicht einmahl durchsehen und in denGang bringen konnte, wie hätte er die ganze Artzu schreiben so allgemein machen können, als siewirklich ist.
L. Ds