Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
729
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2. Kap. Einzeler Buchstaben. §.2z. 729

wird bey einem Adjective das dazu gehörige Sub-stantiv nur verschwiegen, daher zwar die Stelleeines Substantives vertritt, aber doch niclit selbst einSubstantiv wird: ein offenbar gottloser, nähm-lich Mensch. Allein, da Gottloser auch häusig alsein wahres Substantiv gebraucht wird, so kann es miteben dem Rechte auch einen großen Buchstab erfor-dern. Es kommt daher in solchen Fallen bloß darauf«n, welcher Begriff am deutlichsten hervor sticht, derBegriff eines Adjectives, oder Substantives. 2. WennAdjectiva mitSubstantiven in der Apposition stehen:Alexander der Große , Carl der Zwölfte. Hiersind sie zwar an sich nur Adjective, welches deutlicherhellet, wenn man ihre Stelle verändert, der gro-ße Alexander, der zwölfte Carl; und in so fernwäre ein kleiner Buchstab für sie hinlänglich. Al-lein, da nur Substantiv« in der Apposition stehenkönnen, das Adjectiv folglich in die Würde lindsämmtlichen Gerechtsamen eines Substantives ein-tritt, so schreibt man es in solchen Fällen am häufig-sten mit einem großen Buchstaben, z. Oft bekom-men Adjective die Gestalt eines Substantives, stehenaber als Umstandswörter: aufs beste, am ehe-sten, mir dem frühesten, aufs neue, in allem.Hier hat der große Buchstab nur einen Grund fürsich, aber zwey wider sich. Der erste ist die äußereGestalt eines Substantives, die beyden letztern abersind, der adjectivifche Ursprung und die adverbischeBedeutung; daher man sie am liebsten mit eineinkleinen Buchstaben schreibet. 4. Sehr oft stehenSubstantiva als Umstandswörter: an Sratt, anRindes Statt, Statt haben, Play greiftfen. So lange die substantivische Gestalt und Be-deutung nicht ganz verloren gehet, schreibt man siebillig mit einem großen Buchstaben. Ist aber die-

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