Teil eines Werkes 
Bd. 2 (1782)
Entstehung
Seite
730
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7Zv s. Th. Von der'Orthographie.

fts, z.B. statt meiner, um meinetwillen, ssist auch ein kleiner Buchstab hinlänglich, zumahl da»vir ohnehin viele Substantiv« haben, welche ur-sprunglich Adverbia sind. Aber 5. wie, wenn ver-mittelst eigener Ablcitungslaute Umstandswörter vonSubstantiven gebildet werden, abends, nachts,mittags, vormittags u. s. f. Da diese Wörter zuwahren Adverbiis, werden, so scheint der kleine Buch-stab allein richtig zu seyn; indessen werden sie doch ge-meiniglich mit einem großen geschrieben, vermuthlichweil man sie für bloße Genitive gehalten, welchesdoch um nachts willen nicht angenommen werdenkann. 6. Wenn Substantiv« mit andern Redethei-len zusammen gesetzt werden, so verlieren sie mit ih-rer ganzen übrigen Selbständigkeit auch den großenBuchstaben: die gesetzgebende Macht, gold-gelb, ehrenrührig, rachschlagen, handhabenund so ferner.

5. Die Pronomina und Adjectiva, wenn siesich in schriftlichen Anreden auf die angeredete Per-son beziehe!,. Ew. königliche Majestät geru-hen, Dieselben. Auch wohl in der dritten Person,wenn man von hohen Personen mit Ehrerbiethungspricht: Se. Majestät haben befohlen es Ih-nen ;u berichten. Außer dem sind große An-fangsbuchstaben vor Adjectiven und Pronominibusmmörhig: der geheime Rath, die kaiserlich-königlichen Gerechtsame, göttlich. Das Zahl-wort Ein, zum Unterschiede von dem Artikel einmit einem großen Buchstaben zu schreiben, ist nurbey einigen wenigen gangbar.

6. Bey dem Anfange der Zeilen in Versen.Da diese Gewohnheit bey allen neuern Völkern all-gemein ist, so muß sie ihren Ursprung wohl einer

dunkelen