2. Kap. Einzeler Buchstaben. §.29. 745
so ausgebildeten Oberdeutschen Mundarten noch im-mer ihr Vub, Zxnab, Rad, Glaub, Schad,weis, leis, bös, Ros, L.ow, Schwab, Sachs,Lrank, Dän , Schweb, haben. Wozu, wirdhier der Buchsiabenknicker fragen, der Überfluß?Bub sagt nichts mehr und nichts weniger als Vu>-de. — Freylich wohl, aber nur weit rauher undhärter. Doch da ich in meinem Magazin für dieDeutsche Sprache Gelegenheit nehmen werde,umständlicher von den Wirkungen des Geschmackesauf Sprache und Schrift zu handeln, so halte ichmich hier nicht weiter dabey auf.
§. 29. Ehe wir aber auf die Dehnungszeichen Allgemeint,einzeler Vorale kommen, wird es nöthig seyn, eini- Anmerkun-ge allgemeine Bemerkungen über die Bezeichnung ^"^^^der Dehnung überhaupt voran zu schicken. ^chen"'^'
1. Die Dehnung wird nur bey Voralcn be-zeichnet, nie aber bey Doppellauten. Da nun ü, öund ü wahre einfache Vocale und keine Doppellautesmd, so können auch sie mit dem Dehnungszeichen
' versehen werden.
2. Die Dehnung wird nur in Wörtern, welcheeinen vollständigen Begriff enthalten, und welchedaher auch im äußern eine Art von Vollständigkeiterfordern, bezeichnet. Folglich nicht in eigentlichenPartikeln: da, so, wo, zu, her, ja. Ausgenom-men sind: 1. das gedehnte i, weiches allemahl durchie bezeichnet wird, hier, nie, und 2. ohne, wel-ches aber ohnehin schon ein ausgebildetes Wort ist.
z. Die Dehnung wird nur vor dem End-Con-soMnten der gedehnten Sylbe bezeichnet, folglichnicht, wenn der gedehnte Vocal am Ende stehet.Ausgenommen sind das e und i, wenn sie am Endezu stehen kommen: See, sie, bey.
AaaZ '4. Die