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Bd. 2 (1782)
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746 2.TH. Von der Orthographie.

4> Die Dehnung wird auf dreyfache Art be-zeichnet, i. Durch Verdoppelung desVocaleS, beydem a, e und o, wohin auch das ^ gehöret, welcheseigentlich ein verdoppeltes il oder vielmehr ij ist;' 2. durch ei» bengesügres e, bey dem l, und z. durchdaö h. Die Verdoppelung des Vocales ist das un-bequemste Zeichen der Dehnung, weil leicht zurfalschen Aussprache verleiten und zweyfylbig gespro-chen werden kann, Aal, wie A-al; daher man das-selbe auch bald wieder verlassen zu haben scheinet.

5. Das h ist nicht allein das schicklichste, son-dern auch das allgemeinste Zeichen der Dehnung,welches nach allen gedehnten Vocalen gebraucht wer-den kann, auch wenn sie in einzelen Fällen andere

, Dehnungszeichen hergebracht haben.

6. Man l.ttke sich, daß man das h, wenn eszur Wurzel gehöret, nicht für ein bloßes Dehnungs-zeichen halte. In Fehde ist es aus dem starkernHauche, der noch in dem verwandten fechten herr-schet, entstanden. Am wenigstens kann für dasDehnungszeichen gelten, wenn es in der guten Aus-sprache deutlich gehöret wird: frob, der frohe,Schuh, des Schuhes, die Schlehe, nichtSchlee, die Spreche, ein Vogel, nicht Spree,welches ein Fluß diefeS Nahmens ist, früh, diefrühen, die Rahe, in der Schifffahrt, Nieder-deutsch Nüa.

7. In der Mitte des Wortes, das ist, vordem End-Consonanten der Sylbe, wird die Deh-nung gemeiniglich nur vor den vier flüssigen Con-sonanten l, m, n und r bez?ichuet; in einigen Fallenauch vor dem s und r. In ^Vaage, Haabe, Ü.aa-ken, Haafen und so ferner, ist daher die Deh-nnng unrichtig. Doch ist hier das gedehnte i aus-genommen, welches zu Anfange einer Sylbe zuwei-len