Ausgabe 
5 (11.5.1845) 19
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Erste Jahreshälfte.

Poftzeitung.

It. Mai 1845.

Sendschreiben an die römisch-katholische Geist-lichkeit Deutschlands .

(H:st. polt. Blätter.)Liebe Brüder in Christo!

Gnade, Friede, Heil und Segen sey Euch von dem Vaternnscrö Herrn Jesu Christi , der Euch schirmt und festhält in denStürmen von außen, und der Euch kräftiget, stärkt und tröstetin den noch heißeren Kämpfen von innen. Das ist ja das wahreKennzeichen der Kinder GottcS, und ganz besonders des rechtgläu-big katholischen Priesters, daß sie kämpfen mit W.lt, Fleisch undSatan bis zum letzten Athemzug, daß sie streiten unter der Fahnedes Löwen aus dem Stamme Juda, der sein siegreiches Panierentfaltet hat, damit Alle, die gläubig darauf Hinblicken, neu aus-gerüstet werden mit himmlischen Waffen, um den Sieg zu erringen.

Der den seufzenden Paulus in seinen Kämpfen gestärkt, derden zagenden Petrus über den Wogen gehalten . . . der ist mäch-tig, mich und Euch, liebe Bruder! zu retten, wenn wir mitlebendigem Glauben seine Netterband umklammern und festhalten,denn Gott versucht Niemanden über seine Kräfte ... Weil auchder Schwache in der Gnade stark ist.

Es drängt die Liebe, sie gibt mir Worte, geliebte Brüder!Euch folgenvc Wahrheit mitzutheilen, über die wir nun ernsteBetrachtungen anstellen wollen.

In welcher Zeit leben wir?

Seit fünfzig Jahren ging eine große Macht der Verführung,von Frankreich kommend, nach Deutschland über. Die französischeRevolution hat einen furchtbaren Traum geträumt. Die Folgendieses Traumes in der Wirklichkeit waren einförmige Bildung,der Staat wurde Religion, und sie gebar eine Konstitution fürideale Manschen, nicht für die in der Wirklichkeit Lcbcnvcn. Siesetzte das Haben dem moralischen Seyn voran und brachte denJndiffercntiSmus ins Leben, wie zuvor noch nie. Viele habendiesen Taumclkclch getrunken, wodurch Kopf und Herz von demEinen, Nothwendigen weggerückt worden sind. Es gehtalso seit mehreren Deccnnie» in Deutschland tiefer in'S Arge hin-ein. Ob der Leuchter ganz umgestossen oder weggerückt wird, daskönnen wir sündige Menschen nicht wissen. Ich kannte Geistcs-männer weiser als ich die von diesem Blicke abstrahirten,und an ihrer Stelle nach Kräften Gutes thaten. So wollen auch

wir es machen. Des Herrn Arm ist weder lahm, noch abge-kürzt, und seine Liebe noch liebend, wie die Sonne leuchtend.Auch in unserer Zeit bezeugt sich der Herr und wird von denSeinen bezeugt.

In dieser Zeit des Sturmes wolle der Herr Euch Alle mitdem Troste erquicken, den Jesus seinen geliebten Jüngern im XV.Capitel des Evangeliums Johannes gegeben. An Tausenden un-seres Berufes sind die Weissagungen:Vos s>erse<juvntur,Izi>«e tsoient vol>i5" in Erfüllung gegangen. Der Herr bliebaber auch dem Versprechen getreu: 1>i5t.il.i» vostra vvrtetur inggudium. O Vielgeliebte! unsere bisherigen Advcrsa sind nurVorläufer kommender größerer Trübsale, die vielleicht auf unswarten, und oft, recht oft müssen wir uns wiederholen, ganz be-sonders in neuester Zeit: 8i Iioininilms nlaeeiem, Luri5lisorvus nou L88om. Also muß es auch dahin kommen, daßIhr, geliebte Brüder! mit demselben Vorbilde ausrufet:perLliristum skuno'llt Lonsolatio nostra. Kon angustininur.Kon clestituimur. Kon clerolin^uiinur." Der den Lauren-tiuS, nach des Vaters SirtuS Tod , gestärkt hat zum heißestenKampf, daß er, nur Jesum sehend, standhast blieb, wird auchEure Stärke seyn, daß Ihr im festen Glauben an die römisch-katholische Kirche nicht wanken werdet. Dominus fortilucio tus,et Illummatio tu»!

Brüder! lasset uns dankbar zu Gott aufblicken, der sich unserals Werkzeug bedient, die Binder der Kirche im Glauben zu stär-ken, und wenn Ihr auch, wie der Apostel Paulus , cS erfahrenmüsset, czuanta oportsal. >inli pro noininv vomini i so wer-det Ihr gewiß antworten: I.i>»enter imnenclar. Kon laeiamnnimam meam nretiosioioin (juam mv. O welch ein Trostfür wahrhaft gläubige Priester, wie reichlich entschädigt sind siesür so manche Trübsale, die man früher zu ertragen hatte, undnoch ertragen muß! Gott tröste und beruhige Euch! Er rüsteEuch aus mit der Weisheit, die den Daniel vor seinen Feindenfurchtbar gemacht hat! Er schütze Euch in der'wengrubc. Erbewahre Euch, daß im Feuer der Trübsal kein Haar Euch ver-sengt werde.

Wir wollen mit Tobias zu dem Herrn rufen:l'u lla^el-las <zt sslvas. Lastigssti nos nropter iniciuitatc's nos-tras et salvavis nos provwr miserieoru'iam tuain."