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Weltwirtschaft und Volkswirtschaft / von Heinrich Dietzel
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Das oberste Ziel der Wirtschaftspolitik muß sein: zu bewirken einerseits, daß das unter den gegebenen Bedingungen Mögliche Maximum des Volksreichtums erreicht werde, und andererseits, daß das wirtschaftliche Leben des Volkes so stetig als möglich verlaufe.

Der Lösung dieser doppelten Aufgabe vermag wie im Fol­genden erörtert wird ein Volk desto näher zu kommen, mit je mehr Völkern es Verkehr und je mehr Verkehr es mit ihnen treibt; beiEigenwirtschaft" kann die nationale Arbeit weder so produktiv, noch so kontinuierlich sich vollziehen wie bei Anschluß an die Weltwirtschaft.

1.

Für jedes Volk ist der Kreis der möglichen Produktionen je­weilig begrenzt. Begrenzt einmal durch die Natur; denn auf dem nationalen Territorium gedeihen nur gewisse Gattungen von Pflanzen und Tieren, und nur gewisse Gattungen von Erden und Erzen finden sich vor. Begrenzt ferner durch den socialwirtschaftlichen Status, d. h. durch Menge und Beschaffenheit der materiellen Mittel (Arbeitskräfte, Kapitalien), über welche die Nation derzeit verfügt. Non omnia xossumuZ omves wie von den Individuen, so gilt der Satz von den Völkern.

Bei Eigenwirtschaft wird dies Begrenztsein als eine lästige Fessel des Reichtumstrebens empfunden desto lästiger, je mono­toner das Land u. s. w.: Bei Anschluß an die Weltwirtschaft wird ihr Druck kaum noch gespürt. Kann ein Volk auch nur mit einigen