in Afrika sind heute noch Überreste von solchen Klo-setten erhalten. Sie standen direkt mit der Straße in Ver-bindung. Noch heute lassen sich 2 5 Sitze nachweisen.Setzte man sich auf die Steinsitze, so hatte man untersich ein steinernes Bassin von etwa 20 cm Höhe, dasvon unten her durch eine Leitung mit Wasser gespeistund gesäubert wurde, so daß die Sauberkeit nichts zuwünschen übrig ließ. Von der Straße war der ganzeBetrieb abgesperrt 9 .
Noch heute läßt sich aus den Überbleibseln der großenKloake erkennen, welches gewaltige Bauwerk vom Zahnder Zeit benagt worden ist. Quadersteine sind vorhanden,die über i5 Fuß breit sind. Sie hatten große Lastenan Gebäuden auszuhalten, so daß sich schon Plinius wunderte, daß sie darunter nicht zusammenbrachen.Als Kaiser Vespasianus das Amphitheatrum baute, das80000 Sitzplätze und 20000 Stehplätze umfaßte,machte sich auch die Anlage von Massenaborten not-wendig. Meist waren sie zu etwa 2 5 Sitzen im Kreisangeordnet. „Die altrömische Latrine stellt unzweifel-haft eine sowohl konstruktiv wie auch hygienisch kei-nesfalls irgendwie minderwertige Ausführungsform derMassenaborte dar. Lediglich die Anlage einer unterirdi-schen Fäkalgrube ist im Laufe der Zeit als neu hinzu-gekommen, und zwar ist dies die einzige wesentlicheVerbesserung auf diesem Gebiete in der Zeit von fast2000 Jahren 10 ." Verschiedene Päpste haben die altenGewölbe ausbessern lassen und mit neuen vermehrt, dochist das nur ein Schatten der ehemaligen Pracht 11 .
9 Boeswilhvald, Timgad, Paris igo5, S. i3.
10 „Das Wasser", Bd. 9, Nr. 12, v. a5. April 1913, S. 343.
11 England und Italien, von J. W. von Archenholtz, Leipzig 178C,Bd. 2, S. i5i.
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